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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 29.01.2010, 01:47 • Titel: |
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Durch das Reglement der ORE8T Klasse ist nun die Komponentenanordnung im Truggy beeinflußt. Es gibt nicht mehr die Möglichkeit alle Varianten zu probieren, ohne eine größere Anzahl von Nachteilen in Kauf zu nehmen. Allerdings war eine Reglung zu erwarten/ zu erhoffen und nun kann man sich endgültig auf die möglichen Komponenten Layouts festlegen.
Meine Kriterien für den Aufbau sehen folgendermaßen aus:
1. Solange die Elektro und Verbrenner Klasse gemeinsam gefahren wird ist ein schneller Akkuwechsel das wichtigste überhaupt.
Anmerkung:
Ein Top-Team braucht zum Tanken ~7 Sekunden, oder anders ausgedrückt, die Rundenzeit verlängert sich insgesamt um nur ~7 Sekunden! Im 30 Minuten Finale, bei typischen 3 Stops, sind das 21 Sekunden zum Akkuwechsel, die dem Elektrofahrer zur Verfügung stehen um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies ist bei nur einem Akkuwechsel problemlos möglich, aber nicht bei zweien. Aber ob ein Truggy der pro 4s 5400mAh Akku mehr als 15 Minuten Laufzeit hat noch in der Oberliga mitspielen kann halte ich für sehr zweifelhaft. Genau so unwahrscheinlich ist es, dass er mit 2 Akkuwechseln eine Chance hat. Damit muss man leben und kann nur versuchen den 1. Punkt zu optimieren. Womit die schwerpunktgünstige Position von Saddelpacks, aufgrund der langen Wechselzeiten, nicht mehr akzeptabel ist.
2. Der Höhenschwerpunkt soll so tief wie Möglich sein
Anmerkung:
Diese Schwerpunksachsen beeinflussen das Beschleunigungs-, Brems-, Roll-, Kurvenverhalten und letztendlich die Kurvengeschwindigkeit ganz entscheidend. Nicht Umsonst wird bei den Verbrennern jeder Millimeter vom Chassis ausgefräst um mit dem Motor, Diff und den anderen Komponenten so tief wie möglich zu kommen.
Ein kleiner Nachteil der bislang bevorzugten Saddelpack-Anordnung war, dass sich auf dem Chassis kein Platz mehr für den Regler finden ließ. In der neuen Anordnung liegt der Regler auf dem Bodenblech und wird dadurch nicht nur besser gekühlt, sondern es wandern auch ~150g Gewicht ~30mm tiefer. Das egalisiert nicht die Nachteile des hohen 4s Akkupacks, aber lindert sie etwas.
3. Die Anordnung aller Komponenten soll so zentral wie möglich um die Längsachse sein.
Anmerkung:
Auch dies ist keine neue Idee, sondern wird von den Verbrennern vor gemacht. Die Chassis werden immer schlanker und alles darauf rückt näher zusammen um das Fahrzeug auf der Längsachse agil zu machen (und auch um am Gewicht der Chassisplatte zu sparen).
Beim Elektroumbau ist das eine schwer zu knackende Nuss, denn das HZ sitzt verbrennertypisch nun mal in der Mitte. Um hier das Beste aus der Situation zu machen darf der Akku nicht neben dem HZ zum liegen kommen.
4. Die vorne/hinten Gewichtsverteilung soll weiter nach hinten verschoben werden
Anmerkung:
So schön eine 50/50 Verteilung auch ist, sie behindert den wesentlichen Vorteil des E-Antriebes. Die hohe Beschleunigung auf den ersten paar Metern kann kaum auf die Hinterräder übertragen werden und man ist zu einem sanften Gasfinger, an den Kurvenausgängen gezwungen.
Nachdem eine Last von 50-52% auf der HA ausgiebig gefahren wurde soll nun ein Gewicht von 52-55% realisiert werden. Wobei >= 54% schon wieder verbrennertypisch sind.
5. Die Anordnung der Komponenten auf dem Chassis soll gleichmäßig sein.
Anmerkung:
Zum Beispiel ist es problemlos möglich ein sehr gutes rechts/links Gleichgewicht zu finden, indem man auf die linke Fahrzeugseite den Akku platziert und auf die rechte, Servo, Regler und Motor. Damit ist der statischen Balance genüge getan, aber nicht der dynamischen. Gut, nun rotiert das Fahrzeug nicht um seine Achsen, aber um zwei davon wird es deutlich stärker bewegt als ein Onroad Auto. Deshalb sollte es zumindest nicht außer Acht gelassen werden.
Aus den Punkten ergab sich eine mögliche Anordnung, leider mit kleinen Schönheitsfehlern.
Der Motor liegt hinten links, vor ihm der Regler und auf der rechten hinteren Seite nimmt der Akku seinen Platz ein.
Das erste Problem ist natürlich, dass Motor und Akku hinten, den Wagen recht hecklastig machen und unpraktischer Weise auf der hinteren rechten Seite gar kein Platz für den Akku ist, weil das Mitteldifferential schon nach rechts versetzt ist. Außerdem benötigt ein hinten sitzender Motor auch ein nach hinten gerichtetes HZ, welches dann wieder dem Akku im Weg ist, oder diesen bis ganz in das Heck rücken lässt.
Die Lösung liegt im versetzen des Mitteldiffs, dieses wandert um ~8mm außermittig nach links und das HZ wird, trotz Motor hinten, nach vorne gedreht.
Nun liegt das Motorgehäuse direkt neben dem Differentialgehäuse, damit genug Abstand zwischen ihnen bleibt, ist eine Anpassung von HZ und Motorritzel erforderlich. Desweiteren ist ein ganz neuer Motorträger notwendig, welcher zwischen dem vorderen und hinteren Lagerbock des Differenzials liegt.
Jetzt können Motor und Akku relativ dicht zusammen rücken und werden nur noch von dem Diffgehäuse getrennt. Außerdem rutsch ihr Gewicht, von ~1kg, etwa 2cm nach vorne und der Schwerpunkt von 52-55% auf der HA kann eingehalten werden und durch den Reglereinbau, entweder vor oder hinter dem Motor, auch schnell mal variiert werden.
Besondere Ansprüche werden an das Maß des Mitteldifferenzials gestellt. Zufällig erweist sich das Mantis Diff als optimal. Es hat mit 29,5mm ein kleines Gehäuse und das 52HZ ist optimal um mit 14-26er Ritzeln eine Motordrehzahl von ungefähr 22000-36000U/min untersetzten zu können.
Der Motorträger wird bereits gefertigt, sein Entwurf sieht so aus:
Bilder vom Umbau folgen wenn die Fräsarbeiten fertig sind. _________________ Gruß PlanB
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Wasty Offroad-Guru


Anmeldedatum: 28.04.2008 Beiträge: 772 Wohnort: Stuttgart
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Verfasst am: 29.01.2010, 12:38 • Titel: |
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Jetzt bin ich aber gespannt wie das aussehen wird.
Grundsätzlich finde ich die 4S Verordnung für Truggies nicht sinnvoll, aber den Umständen entsprechend scheinst du die bisher durchdachteste Lösung anzustreben.
Bei meinem BR50 Umbau den an Ostern plane versuche ich mich ein bisschen an deinem Vorbild zu orientieren:) _________________ ... Bürsten sind was für Haare und nicht für Motoren... |
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xpy Offroad-Guru

Anmeldedatum: 17.06.2008 Beiträge: 833 Wohnort: Laichingen auf der Schwäbischen Alb
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Verfasst am: 29.01.2010, 15:40 • Titel: |
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Hi,
sehr schöne Ausführungen. Hören sich sehr sinnvoll an. Fraglich ist nur, ob das in Zukunft auch mal die breite Masse an BL-Truggy Racern betreffen wird.
Um den nach hinten verlagerten Schwerpunkt auch für die Beschleunigung nutzen zu können, sollte in Mitteldiff dann aber auch dickeres Öl rein, oder seh ich das falsch?
Hier wären diese drehmomentabhäning sperrenden Diffs (mir fällt der Name gerade nicht ein. Kann mit da mal bitte jemand aushelfen?) doch eigentlich eine sinnvolle Sache, sofern man diese auch beim Kurvenein-/ ausgang gebrauchen kann. Sollen ja wohl etwas "ruppig" zu fahren sein.
Manuel |
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M@nu Pisten-Papst

Anmeldedatum: 13.10.2009 Beiträge: 288 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 29.01.2010, 18:49 • Titel: |
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Torsen Diff ?
Sollen aber wirklich mist sein. |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 29.01.2010, 19:13 • Titel: |
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@Wasty
Der BR/Mantis lässt sich nach dem Konzept auch ohne gefräste Lagerböcke und Motorhalter umbauen. Eigentlich muss nur das Diff gedreht und versetzt werden, und dann reicht bereits ein Universal Motorträger und eine Aussparung im Schutz vom Differential.
@xpy
Über die Zukunft der E-Buggys/Truggys gibt es Vermutungen von Leuten die ihr Geld damit verdienen, Firmen reden über einen Zeitraum von vielleicht 2 Jahren, bis sich komplett eigene Klassen entwickeln. Dann ist der Punkt 1, zum Glück, hinfällig und man kann die Komponentenanordnung erneut überarbeiten. Aber bis dahin setzt sich vielleicht auch schon das Plastik Chassis durch und das Mitteldiff verschwindet entweder nach vorne oder hinten. Mir geht es um die kommende Saison! Was im übernächsten Jahr passiert ist mir herzlich wurst, dann wird etwas neues gebaut
Selbstsperrende Differentiale würde ich ausschließlich auf der VA einsetzten. Im Mitteldiff benötigen sie den gleichen Einstellaufwand wie Öl. Wenn es Dich interessiert, hier steht noch einiges zu den Diffs. http://sites.google.com/site/planbparts/tipps-und-tricks/differentialoele-fuer-bl-truggys _________________ Gruß PlanB
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 07.02.2010, 23:31 • Titel: |
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Für den die Neuverteilung der Antriebskomponenten musste der alte Motorträger leider zersäbelt werden, da nur noch der Lagerbock benötigt wurde.
Der neue Halter (Bild oben links) war abgesehen von den verschiedenen Radien schnell gefertigt und bildet zusammen mit den alten Teilen die Antriebseinheit.
Montiert wirkt das ganze sehr kompakt, was Sinn der Sache war.
Hier ein Vergleich zwischen der alten und neuen Anordnung.
Dabei ist die Motor-Diff-Einheit nun um 10mm außermittig nach links verschoben.
Um die Gewichtsverteilung zu ermitteln musste etwas spekuliert werden. Ich gehe davon aus, dass die neue Akkuhalterung ~50g beansprucht und Hardcase Akkus weitere 40g schwerer sind als die Soft-Lipos. Deshalb wurde beim Wiegen ein 90g Gewicht auf den Akkus platziert.
Mit Karo ergibt sich bei 4370g Gesamtgewicht folgende Verteilung:
Vorne/hinten 47,8/52,2%
Rechts/links 49,66/50,34%
Das ist nicht endgültig und wird sich bestimmt noch etwas verschieben, aber liegt genau in den Erwartungen.
Die Befestigung der Achsabstützungen muss noch modifiziert werden, einziger Schwerpunkt dabei ist, dass es keine aufwändige Arbeit wird…das sollte möglich sein. _________________ Gruß PlanB
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othello CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 22.04.2005 Beiträge: 2689
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Verfasst am: 08.02.2010, 00:04 • Titel: |
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Innovativ
Schlanker Motor und richtige KV Wahl zur Verwendung der nun doch deutlich grösseren Ritzel kommt hier eine neue Bedeutung zu. Massgeschneidert auf den 1700er Mega an 4s mit fettem Ritzel (etwa 25000rpm). Hast Du da ein 20er Plus Ritzel drauf um auf Speed zu kommen und Dich neben das Diff setzen zu können? |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 08.02.2010, 00:32 • Titel: |
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Wie Du bereits sagst „schlanker Motor“ – für Kandidaten mit mehr als 36mm Durchmesser funktioniert es nicht mehr gut. Allerdings ist so trotzdem noch ein 14er Ritzel montierbar, was dann aber recht knapp wird, es verbleiben nur noch 0,75mm Abstand zwischen Motor und Diffgehäuse. Ist auf dem Bild schlecht erkennbar, aber möglich, da der Motor tiefer sitzt als das Diff.
An 6s war der Mega mit einem 15er Ritzel nicht ausgereizt, jedoch der Wagen einfach zu schnell. Theoretisch müsste an 4s nun ein >21er drauf……..aber man muss ja nicht gleich alles abbrennen . Rechnerisch ergeben sich bei der notwendigen Energie, um mit 4s auf die gleiche Leistung zu kommen, schon beängstigende Ströme. Deshalb habe ich mal vorsichtig ein 19er montiert, womit sich realistische ~63km/h ergeben…..kaputt machen kann ich es ja noch immer. _________________ Gruß PlanB
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M@nu Pisten-Papst

Anmeldedatum: 13.10.2009 Beiträge: 288 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 08.02.2010, 19:18 • Titel: |
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Hi,
Ich find die Konstruktion echt super, ABER :
Da der komplette Motor und alle Motorabstützungen in Langlöcher gelagert sind, könnte ich mir vorstellen, dass mit der Zeit die ganze Apperatur wandern könnte.
Duch die imensen Kräfte, die zwischen HZ und Ritzel auftreten, könnte ich mir vorstellen, dass der Motor mit der zeit zur Seite wandert.
Als ich meine Motorhalterung bekommen habe, hat' mir ein Verwandter sofort ein gefrästes Motorschild aus Alu seitlich an die Motorhalterung geschraubt, damit der Motor nicht mehr wandern kann.
Es kann auch alles völlig über spekuliert sein, aber rein theoretisch und rein logisch ist ein Wandern des Motor´s möglich.
Naja, nur mal so'ne Denkanregung.  |
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tiepel Offroad-Guru

Anmeldedatum: 20.01.2007 Beiträge: 939
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Verfasst am: 08.02.2010, 19:29 • Titel: |
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Hi,
warum sollte der Motor wandern?
Welle des Differentials und Motor sind am selben Lagerbock montiert, bilden also eine Einheit (über die obere Brücke).
Sicher, der Motor ist in Langlöchern gelagert und die Verbindung erfolft "nur" kraftschlüssig, aber auf diese Weise ist jeder Elektromotor im RC- Car verbaut, milionenfach sozusagen. Auch beim 1/8er.
Ansonsten gefällt mir die Anordung sehr gut, hat einfach was, nur einen "Akkuriegel" tauschen zu müßen. Macht die Sache zudem recht aufgeräumt.
Wie immer klasse Fräsarbeit.
Gruss Reimund _________________ BL - Was sonst
Zuletzt bearbeitet von tiepel am 08.02.2010, 21:36, insgesamt einmal bearbeitet |
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