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@ the Track #1
mit LÖSCHI und POSTFUX
 

 Hobbyrennfahrer berichten
 
In unserer "@ the Track"-Serie berichten Hobbyrennfahrer direkt von der Rennstrecke - keine Rennberichte, die das ganze Spektakel abdecken, sondern das Renn-Wochenende aus persönlicher Sicht schildern.
Einsteiger und Noch-Unschlüssige, die sich vielleicht nicht so recht trauen, weil sie noch nicht wissen, "was da so abgeht" werden in diesem "Rennfahrertagebuch" zahlreiche nützliche Infos und den Weg auf die Rennstrecke finden.

Diesmal begleiten wir "Löschi" und "Postfux", Mitglieder beim MBC-RPA Aspern beim Ostcup Lauf in Tulln.

Alle Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!

 

 
 Ostcup Tulln, 23.4. und 24.4. - Löschi

Hy @ all!

Ich möchte euch hier für alle (noch) nicht Rennfahrer einen Einblick geben was an den beiden Tagen eines Rennens so passiert!

 

 
Die Anreise erfolgte um 13:15
Danach gemütliches Ausräumen des Autos und herrichten der Fahrerlagerfläche.
Anschließend mal auf den Fahrerturm gegangen um die Bahn kennen zu lernen, ohne
zu Fahren, nur zuschauen was die andren so machen.
Akkus waren schon geladen, also rein damit ins Auto.
Kurzer Check ob alles an seinem Platz ist: Reifen alle angezogen, Sprit im Tank, Vergasergestänge
eingehängt (vergesse ich immer ;-)) ) ...
Vergewissern das die Frequenz nicht belegt ist und Einschalten der Fernbedienung.
Nach kurzem Drehen auf der Startbox erweckt der Motor zum Leben, welch eine Freude.
Sodala, mein Mechaniker Postfux schnappt sich das Auto und geht Richtung Boxengasse während
ich mir einen Platz auf dem fast völlig besetzten Fahrerturm suche.
Mal ein paar gemütliche Runden gedreht und bemerkt dass
1. Das Fahren auf einer bisher unbekannten Strecke ziemlich schwierig ist und
2. Die Reifen Proline Crime Fighter für die staubige und harte Strecke nicht geeignet sind.

Gut, dass ein Händler vor Ort war und ich habe mir kurzerhand einen Satz GRP Cosmic besorgt, welche auch gleich am Auto montiert wurden.

Jetzt war Postfux an der Reihe und drehte einen Tank lang seine Runden, ich muss sagen das er das besser
machte als ich den Eindruck von meiner Fahrweise her hatte. Auch er war mit den Reifen unzufrieden, aber das soll er euch selbst erzählen. Nun wieder zu mir.

Nach zwei weiteren Tanks versuchte ich die vorderen Reifen "verkehrt" herum zu montieren, ich meine damit
das das Profil des Reifens nach hinten zeigte und hinten nach vorne (wie gewohnt).
Der 3. Tank wurde dann schon etwas sportlicher gefahren, da plötzlich Gripp auf der Vorderachse war,
welcher Kurvenfahrten ziemlich vereinfachte, auch das BBF-Diff an der Vorderachse trug seinen Teil dazu bei.

Kurz vor Ende des Tanks war es plötzlich aus mit dem Vortrieb, denn es hatte sich das Tellerrad vom vorderen Diff
gelockert, was solche BBFs gar nicht gern haben. Zerlegt und festgestellt das eine der Druckplatten gebrochen war.
Zum Glück war Ersatz in meinem Kofferl vorhanden und ich baute ein wenig um, Modellbau eben.

Jetzt fuhr ich noch zwei Tanks um mich anschließend auf den Heimweg zu machen, es war ja auch schon 19:15.
Die anschließende Nacht hab ich nicht gut geschlafen, was am Wetter oder auch an meinem bevorstehenden 1. Rennen gelegen haben könnte.


Sonntag Abfahrt um 06:30 - auf zum Rennen!

Am Vortag vergessen zu Tanken (1:1 Auto) also ab zur Tankstelle, welche zu meinem Erstauen leider erst um 07:00
seine Pforten öffnete. Deshalb auch meine Ankunft an der Strecke um 07:35.
Wieder mal Auto ausräumen und gleich mal eine Runde gedreht, freies Training war von 07:30-08:30
Danach sollte eigentlich die Fahrerbesprechung stattfinden, welche aber auf Grund von einem Fehler des
Zeitnehmungsprogramms welche die Gruppeneinteilung der Vorläufe vornimmt, auf ca. 09:15 verschoben wurde.

Danach startete der 1. Vorlauf (es gibt 3 Vorläufe zu je 5 Minuten, der beste zählt für die Einteilung in die Vorfinale)
Ich war in der letzten Gruppe, musste allerdings gleich am Anfang den Streckenposten für die 1. Gruppe machen, so sieht man gleich mal
was die Topfahrer für Runden drehen.

Dann kam mein Vorlauf, also Auto gestartet, der Mechaniker geht inzwischen damit in die Box und ich suchte mir ein gemütliches Plätzchen am
Fahrerturm um meine ersten Aufwärmrunden zu drehen und den Motor auf Betriebstemperatur zu bekommen.
Dann die Durchsage das es noch 30 Sekunden bis zum Start sind, also rein in die Box um nochmal zu Tanken.
Zur Erklärung des Vorlaufes: Hierbei handelt es sich um einen fliegenden Start, ab dem Zeitpunkt "Vorlauf gestartet" beginnen für jeden Fahrer
seine 5 Minuten erst nachdem er die Start/Ziellinie passiert hat.
Zurück zu meinem Lauf: Zu meinem eigenen Erstaunen lag das Auto ganz gut auf der Strecke und ich war nach dem 1. Vorlauf aller 6 Gruppen auf dem
2. Gesamtrang. Die nächsten 2 Vorlaufe gestalteten sich aus meiner Sicht eher unspektakulär, da ich die beste Zeit in meinem 1. Vorlauf auf die Piste zauberte, was zu einem Endergebnisse nach den Vorläufen zum 4. Platz reichte, mit dem ich mich gleich direkt fürs 1/2 Finale
qualifizierte.

Jetzt kam für mich eine laaannnggggeeee Pause, da zuerst die 1/8, 1/4 Finale der Sport, sowie das 1/2 Finale der Top-Klasse ausgetragen wurde.

Endlich kam wieder meine Zeit und ich durfte mich an das 1/2 Finale heranwagen. Frisch gestärkt mit Gerstensaft erklomm ich den Fahrerturm und wartete auf den Start zum 20 minütigen Lauf. Also ein paar Runden gedreht und dann gleich auf meine 4. Startposition wo auch schon meine
Mechaniker warteten. Noch ein paar Spritzer in den Tank und auf ging's in die 1. Kurve, welche ich zum Glück als 6. wieder verlassen "durfte".
Auch die Tankstopps welche nach 6 Minuten geplant waren verliefen ohne Komplikationen (danke an meine helfenden Hände in der Box ;-)) )
Da ich meine Runden halbwegs konstant und ohne längere Dachliegepausen drehte, konnte ich zu meinem großen Erstaunen als 4. ins Finale einziehen.

So jetzt ging's ab ins Finale. Ein paar Einführungsrunden sind eh schon Standard und anschließend gleich auf meinen Startplatz. Kurz vor dem
Start ist mir gleich mal der Motor abgestorben was aber meine Mechaniker nicht beunruhigte, da sie ihn gleich wieder zum Laufen bekamen.
Die 1. Kurve wurde dieses Mal ohne weitere Blokaden gemeistert wodurch ich meinen Startplatz halten konnte. Auch bis zum 1. Tankstopp gab es
nichts Außergewöhnliches, bis auf einen fäiren 2-Kampf mit Böhm Jürgen den ich einige Runden ganz schön ärgern durfte. Gleich nach 2. Tankstopp
ist mir dann plötzlich der Motor abgestorben, aber der Streckenposten hat schnell reagiert und das Auto in die Box gebracht, wo er gleich
wieder gestartet wurde. Leider war es eine halbe Runde später wieder soweit und es musste die Kerze getauscht werden was mir einige Zeit kostete
obwohl die Mechaniker ihr bestes gaben und sehr schnell waren, danke nochmal. Der 3. und 4. Tankstopp waren wieder problemlos und ich versuchte
konstant zu fahren und nicht zu viel zu riskieren, da ein gröberer Schaden natürlich das AUS bedeutet hätte. Dann kam die Durchsage das ich auf dem
6. Platz liege, es aber noch 5 Minuten zu fahren sind. Mir sind schon die Augen zugefallen, da ich diese langen Läufe einfach nicht gewohnt bin. Am Ende konnte ich meinen Platz halten und bin als 6. durchs Ziel gefahren. Schon auf dem Weg runter vom Fahrerturm konnte ich
meine 1.Glückwünsche der Clubmitgleider entgegennehmen was mich sehr stolz machte.

Resüme: Für mein 1. Rennen konnte es nicht besser laufen und ich hoffe das es natürlich so weiter geht.

Nun zu den Verbrauchsmaterialen:

  • Spritverbrauch: ca. 3Liter
  • 1 Satz GRP Cosmic
  • 1x gebrochene Scheibe im BBF Diff
  • 1x Glühkerze
  • 2x Luftfiltereinsatz


Tja, auf zum nächsten Rennen, der STM am 28.-29. 5. in Aspern!

MfG
Löschi

 

 
 Ostcup Tulln, 23.4. und 24.4. - Postfux

Na dann auch von mir ein Hallo @ all!

Zur Anreise am Samstag muss ich ja nicht mehr viel sagen da Loeschi diesen Punkt schon ausführlich beschrieben hat ;)

 
 
Nachdem der Mugen gecheckt war der Motor lief, schnappte sich diesen Loeschi um mal zu sehen ob ich das Ding irgendwie über den Kurs bringen kann.
Der erste Satz Reifen Proline DirtyHarry haben bei weitem nicht den erwünschten Grip erzeugt, also wurde dieser Reifensatz gleich wieder im Reifenkisterl verstaut. Das nächste Profil das für die Trainingsfahrten montiert wurden waren GRP Cosmic , welche schon wesentlich mehr Grip aufbauten. Dann noch durch einen Tipp eines Klubkollegen die Vorderreifen „verkehrt“ montiert und schon wurde der Grip auf der Vorderachse noch besser und kam meinem Fahrstil auch besser entgegen.
Nachdem dieses Thema erledigt war wurde der Motor noch einmal nachjustiert, damit auch wirklich sein volles Potenzial zur Verfügung steht.
Gegen 19.00 Uhr hab ich mich dann auf den Weg nach Hause gemacht, wo noch einmal alle Akkus geladen wurden und mein Mugen einer Sichtkontrolle unterzogen wurde.

Der Tag des Rennens

Sonntag hab ich mich dann gegen 6.30 Uhr auf den Weg nach Tulln gemacht. Kurz nach 7.00 Uhr war ich dann auch schon auf der Rennstrecke. Das schon bekannte Spiel mit ausräumen, Tisch einrichten und ganz wichtig den Campingsessel aufstellen begann wie schon gewohnt ;)
Nachdem auch Loeschi eingetroffen war haben wir noch einmal ein paar Trainingsrunden gedreht, wobei ich mich an diesem Tag zuerst für GRP Maxi Reifen entschieden habe, da der Untergrund zu dieser Zeit doch feucht war und der Maxi zu diesem Zeitpunkt meiner Meinung nach besser funktionierte als der am Vortag als bester befundene Cosmic.
Der Motor wurde noch einmal fein nachjustiert und dann hätte es eigentlich auch schon los gehen können hätte nicht die Zeitnehmung ein Problem gehabt.

Der erste Vorlauf war von einigen Fahrfehlern meinerseits und den zu diesem Zeitpunkt schon wieder falschen Reifen gekennzeichnet, trotz allem belegte ich in meiner Gruppe den 2 Rang und war erst einmal zufrieden. Für den zweiten Lauf habe ich dann wieder die Cosmic Bereifung gewählt und damit ging es gleich um einiges besser, wobei noch immer zu viele „Auto spielt Käfer auf dem Rücken“ Abschnitte dabei waren, trotz allem konnte ich meine Vorlaufzeit um knappe 5 Sekunden steigern, Gesamt nach 2 Vorläufen belegte ich somit Platz 10.
Dadurch kam für den dritten Vorlauf die Frage auch noch einmal volles Risiko um sicher direkt für das 1/2 Finale zu qualifiziert zu sein oder einfach einen Material schonenden 3. Vorlauf zu absolvieren.
Entschieden hab ich mich dann doch für einen volle Attacke Vorlauf ;) , der auch der beste werden sollte, Das Käfer-Spielen hatte ich in diesem Lauf bis auf eine Ausnahme ausgelassen und somit konnte ich meine Zeit noch einmal um ca. 6 Sekunden drücken.
Ziel erreicht und direkt fürs 1/2 Finale qualifiziert.

Danach kam die schon erwähnte lange Pause in denen die weiteren Teilnehmer für die ½ Finale ermittelt wurden.

Nachdem Loeschi seinen 1/2 Final Lauf bravourös absolviert hatte, erhoffte ich mir selbiges zu schaffen, also Motor warm gefahren und dann zum Ersatz-Mechaniker (Snakehead) ;)) da Loeschi nach seinem Lauf als Streckenposten zu tun hatte. Der Start verlief so weit recht gut, ich konnte mich gut durch die schon fast übliche Startkollision in der erste Kurve heraus halten und kam als 4 aus der ersten Runde. Nach weiteren 2 oder 3 Runden lag ich dann auf Platz 2 oder 3, alles schien nach Plan zu laufen bis ...

... tja bis es zu einer unglücklichen und ärgerlichen Situation kam:
Ein Fahrer kam kurz vor der Zeitschleife vom rechten Weg ab und blieb hängen, der Streckenposten der anscheinend nicht gesehen hatte wo er die Bahn verlassen hatte stellte ihn nach der Zeitschleife wieder auf die Bahn, wodurch dieser eine komplett gefahrene Runde verloren hätte, soweit so gut und nicht mein Problem. Da ich aber kurz nach diesem Missgeschick genau die Stelle passierte kam es zum Unglück.
Nach der Zeitschleife kommt eine 180° Kurve, eine kurze Gerade die von einer 90° Kurve gefolgt wird. Diese kann man jedoch bei richtiger Linienwahl, Reifen usw. voll nehmen, was ich in diesem Moment auch tat, einen weiteren Fahrer der an der Innenseite der Kurve langsamer unterwegs war hätte ich so also ohne Probleme überholen können, nur dann kam auf einmal wieder jener Fahrer, der falsch in die Bahn gestellt wurde wieder ins Spiel.
Dieser hatte die verrückte Idee (Kurzschluss???) nach der 90° Kurve umzudrehen um über die Zeitschleife zu fahren um eben nicht eine komplette Runde zu verlieren, und es kam wie es kommen musste, da man ja mit Geisterfahrern nicht unbedingt rechnet das ich diesen natürlich voll getroffen habe, die Zeit vom erkennen der Situation bis zum Einschlag war einfach zu kurz als das der versuchte „Bremshaken“ noch zu den erwünschten Ausweichmanöver hätte führen können.
Durch den Zusammenstoss wurde mein linker vorderer Querlenker in zwei nicht gewollte Teile zerlegt und ich musste das Rennen an dieser Stelle leider beenden :((

Ich hätte mir zwar gewünscht so wie Loeschi im Finale zu fahren, so hatte ich aber wenigstens Gelegenheit mich auch mal für seine Mechaniker Tätigkeit aus dem letzten Jahr zu bedanken in dem ich mich als eben so einer in seinen Dienst gestellt habe ;))

Zu erwähnen sei noch das sich Loeschi bis zu dem schon erwähnten Problem mit der Kerze sich auf Platz 2 oder 3 vorgearbeitet hatte, meiner Meinung nach wäre für ihn aufgrund seiner konstanten Fahrweise ein Stockerlplatz ohne diesen technischen Defekt durchaus realistisch gewesen.
Schade aber wir werden uns bemühen unsere Leistung beim nächsten Lauf (STM am 28.-29. 5. in unserem Heimclub MBC-RPA Aspern) zu bestätigen, auch wenn dies aufgrund der wahrscheinlich doch höheren Starterzahl nicht so leicht werden wird, probieren werden wir es aber auf alle Fälle ;)

Und nun zu den Verbrauchsmaterialen:

  • Spritverbrauch: ca. 2,5 Liter
  • 1 Satz GRP Cosmic
  • 1 vorderer Querlenker
  • 1 Satz Luftfilter

MfG
Postfux

Bilder vom Lauf in Tulln gibt es auf meiner Homepage, www.postfux.at.tt unter „Saison 2005“ zu sehen.

 

 Text von Christian Löschenbrand und Gottfried Hobbiger
 Dieser Bericht wurde am 1.8.2005 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.

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