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Kyosho MP7,5 vs. Kanai II
(www.kyosho.com)


 

Der Inferno MP 7,5 - die nächste Generation des vielfachen Welt- und Europameisters, aber was hat der Normalverbraucher von den vielen Erfolgen?


Baukasten & Bauanleitung (MP 7,5)

Dem ersten genaueren Betrachten bzw. Durchsuchen des Baukasten des MP 7,5 folgt eine Ernüchterung:

Radioplattenbolzen und Heckspoilerhalterung sind aus Plastik. Bei den Diffs handelt es sich um drei stinknormale Kegelraddifferentiale, was aber nicht unbedingt ein Nachteil ist. Die 2-Scheiben-Bremsanlage wirkt etwas schwächlich, und die etwas zu weich geratenen Stoßdämpferfedern sind oben drein noch zu kurz geraten und genehmigen dem Inferno nur wenig Bodenfreiheit (Empfehlung: die weißen Tuning Federn von Kyosho). Dass die E-Ringe, leider nicht unbedingt jedermanns Sache sind ist allseits bekannt, wer auf Nummer sicher gehen will, modifiziert die Querlenkeraufnahmen bzw. kauft die Fioroni Teile und schon kann man die Stifte mit Madenschrauben befestigen.
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum der Inferno MP 7,5 mit einer 2-Backen
Kupplung ausgeliefert wird, die in einem Fahrzeug dieser Klasse (wenn man bedenkt, wie diese im Normalfall motorisiert werden) eigentlich nichts zu suchen hat.
Das Fehlen von Frontstabilisator, Stoßdämpfer u. Getriebeöl, Reifeneinlagen und Chassisversteifung des vorderen Bereichs l
assen den Preis von rund 520 Euro fragwürdig erscheinen.

Pluspunkte gibt’s für die 3 beiliegenden Bauanleitungen (in Deutsch, Englisch und Japanisch), die durch die genauen und vor allem sehr leicht verständlichen Zeichnungen die Bauzeit so kurz wie möglich machen und für die beiliegenden Shock-Boots, welche die Dämpfer vor groben Verunreinigungen schützen.

 


Baukasten & Bauanleitung (Kanai II)

Ganz anders präsentiert sich da der Kanai II:
Nach dem Öffnen der geheimnisvollen schwarzen Schachtel stechen einem gleich bunte Aluteile ins Auge. Der Baukasten beinhaltet: harteloxierte Chassisplatte, hochwertig wirkende Radioplattenbolzen und Heckspoilerhalterungen aus blauem Alu, 1 Kegelrad- (hinten) und 2 LSD-Diffs (vorne und Mitte), doppelt kugelgelagerter Servosaver, Chassisversteifung für vorne und hinten, eine optimal verzögernde 4-Scheiben Bremsanlage, hochwertige und optimal funktionierende Stoßdämpfer mit Shock-Boots, Stabilisator für vorne und hinten, optimal arbeitende 3 Backen Aluminium Kupplung, leichtes Schwungrad, verschiedene Getriebeöle für das Kegelrad- und die beiden LSD-Diffs liegen bei.
Die Bauanleitung gibt es leider nur in englischer Sprache, die leider einen Fehler bei der Erklärung der Stoßdämpfermontage beinhaltet (wenn man die Dämpfer laut Anleitung zusammen setzt, sind sie undicht).


Motor & Resorohr

Im Baukasten der Normalversion und der Kanai II Version ist der Motor nicht inkludiert!


Chassis & Antriebsstrang (MP 7,5)

Hier gibt es wenig zu bemängeln, der Antrieb ist komplett kugelgelagert, Hauptzahnrad ist aus Stahl, die Differentiale zeigen auch nach langer Einsatzzeit noch keine Abnutzungserscheinungen. Einziger Kritikpunkt: Die Wellen und Getriebeausgänge zwischen vorderem, mittleren und hinterem Differential verschleißen ziemlich schnell, mit den optionalen Kardanhalbwellen hatte ich keine Probleme mehr.

Chassis & Antriebsstrang (Kanai II)

Beim Kanai II sind die Kardans Standart. Auch einige Teile wie z.B. der Kardanwellen Schutz an der Vorderachse oder der Überlaufschutz am Tank unterscheiden den Kanai II von der Normalversion. Alle Veränderungen sind gut durchdacht und sind daher als positiv zu werten.


Fahrverhalten (MP 7,5)

Man erkennt sehr schnell, dass der Inferno ein ausgereiftes Modell ist. Das Fahrverhalten ist neutral, er verhält sich ruhig, und bleibt auch bei extremen Manövern  leicht zu kontrollieren und neigt auch in schnellen Kurven weder zum Ausbrechen noch zum Kippen. Sollte sich das Heck doch einmal selbstständig machen, so lässt der sich der Inferno leicht wieder einfangen. Beim Herausbeschleunigen aus Kurven werden Drifts durch kurzes Gegenlenken beendet.
Onroad macht der Inferno keine gute Figur, er untersteuert viel zu stark, auch große Veränderungen am Fahrwerk bringen wenig Abhilfe. Außerdem sind die Ausbuchtungen für die tiefer gel
egten Differentiale die ersten Stellen, wo der Buggy aufsitzt.
Wer also nicht will, dass das Chassis seines Infernos genau unter den Diffs durchgeschliffen wird, der sollte sich entweder einen
Unterbodenschutz basteln oder unebene Strassen, wo es zu Aufsetzern kommen könnte, gänzlich meiden.

Fahrverhalten (Kanai II)

Der Kanai II weist an der Vorderachse im Baukastensetup etwas mehr Nachlauf auf und lenkt daher sanfter ein. Onroad hat er genauso mit Untersteuern zu kämpfen.
Im Gelände bringen die LSDs deutlich mehr Biss und Traktion beim Herausbeschleunigen aus Kurven, gleichzeitig verringert sich die Tendenz zum Untersteuern, was den Rundenzeiten auf engen, kurvigen Strecken sehr zu Gute kommt.


Fazit

Das schlechte Preisleistungsverhältnis der Normalversion übertrifft leider die Vorzüge des sehr guten Fahrwerks. Wer gerne ein paar Euros drauflegt, nur um Kyosho zu fahren, sollte sich gleich die Kanai II Edition zulegen (schon gesehen um 766 Euro), anstatt einen normalen 7.5er Stück für Stück zu tunen. Das spart Geld und man bekommt außerdem hübsche Außenspiegel mitgeliefert.
 

von Mario "mario mp7,5" Seidl
Ein Testbericht von www.offroad-cult.org
 Noch Fragen? In unserem Forum helfen wir gerne weiter!

 



 

 

Technische Daten MP 7,5 (Kanai II)

 Länge:

496 (495) mm

 Breite:

307 (310) mm

 Höhe: 

189 (190) mm

 Radstand: 

328 (330) mm

 Spur: (VA + HA) 258 (260) mm
 Bodenfreiheit: 28 (28) mm
 Gewicht ca. : 3200 g

 

Tipp: Triebling - Tellerrad

Besonders Achtsam sollte man beim Ausdistanzieren des Diffs und bei Einstellen des Spiels des Tellerrades sein. Eine Anleitung dazu findet sich in den Quicktipps unter "Antrieb"
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ranking MP 7,5

7/10

     

 

Ranking MP7,5 Kanai II

9/10