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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 02.09.2009, 14:06 • Titel: Truggyreifen – Caliber vs. Cityblock vs. I-Beam |
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Unterschiedliche Reifen miteinander zu vergleichen ist oft nicht ganz einfach, der Streckenbelag ändert sich, die Reifen sind meistens nicht im selben Zustand und das persönliche Empfinden ist auch nicht immer gleich. Deshalb wurden heute 3 frische Sätze mit zur Bahn genommen und jeweils einen Akku lang (~17Min) gefahren.
Das Fahrzeug war ein Hong Nor X2 CRT, motorisiert mit einem LMT 1950-8 an 6s/5000mAh Lipos und langer Untersetzung für reale 70km/h+
Die Kandidaten waren von link nach rechts: AKA I-Beam, AKA Cityblock und Proline Caliber. Alle Reifen in der Mischung medium und auf LPR bzw. VTR Felge ohne Offset.
Gefahren wurde auf dem Eichenring in Quakenbrück der z. Z. einen harten, staubigen Lehmboden hat.
Allen Reifen gemeinsam ist die niedrige Flanke welche nur wenig walkt und hohe Kräfte bei der Seitenführung aufnehmen kann. Auch der Durchmesser der Reifen ist annähernd gleich. Die zusätzliche Größe der VTR Felge reduziert den Reifen nur um die Wulst mit der ein LPR Reifen in die Felge greift, die Reifenflanke wird dabei nicht verändert.
Eine weitere Gemeinsamkeit war die Spurstabilität der Reifen. Wenn beim Herausbeschleunigen auf die Gerade, bei einer langen Untersetzung, viel Leistung umgesetzt wird, kommt es trotz harten Stabis und geringem Ausfederweg oft zum aufschaukeln des Fahrzeugs. Das endet schlimmstenfalls mit einem unkontrollierten Ausbrechen nach 20-30m bei hoher Geschwindigkeit. Alle Reifen bauten genug Grip auf um den Wagen auch nach einem Schlenker wieder zu stabilisieren und gerade zu ziehen.
Prinzipiell ist ein Reifen mit einem feinen Profil gut geeignet für harte Untergründe die auch etwas staubig sein dürfen. Solange sich das Profil durch den Staub drückt und eine kraftschlüssige Verbindung zum Boden aufbauen kann ist die Vorraussetzung für guten Grip erfüllt. Somit zählte das kleine Profil vom Caliber und Cityblock zu den Favoriten, aber so einfach war es dann doch nicht.
Proline Caliber
Vor nicht allzu langer Zeit konnte ich den Caliber bereits testen und war mit den Fahreigenschaften recht zufrieden. Heute dagegen wollte kein richtiger Grip zustande kommen, die Kurvenradien fielen groß aus und das Heck war lose und erforderte einen sanften Gasfinger. Übermäßiges ausbrechen oder gar Dreher stellten sich zwar nicht ein, aber frühes Einlenken und langsames Rausbeschleunigen sind ein Tribut den man nur ungern zahlt. Auch wenn sich bei einer „runden“ Fahrweise noch schnelle Zeiten erzielen ließen, waren die Reserven, um im Getümmel mit notfalls hektischen Manövern noch etwas gut zumachen, zu gering.
AKA Cityblock
Da der Reifen für mich neu war stellte ich positiv fest, dass keine länger Gewöhnungsphase notwendig war. Der Lauf war gleichmäßig und ließ sich feinfühlig mit dem Gas kontrollieren. Der Grip ließ die Fahrbahn auch wieder etwas breiter erscheinen und Patzer konnten gut abgefangen werden. Die härtere Einlagen der AKA`s zeigten beim Truggy nicht den etwas holperigen Effekt wie er im Buggy zu spüren ist und mir fiel kein nennenswerter Unterschied zur weicheren Proline Einlage auf.
Für die heutigen Bedingungen ein einfach zu fahrender Gummi der das Material und die Nerven schonte.
AKA I-Beam
Die Erwartungen an den zuletzt aufgezogenen I-Beam waren nicht hoch angesetzt, denn das Bow Tie ähnliche Profil ist zwar ein guter Allrounder, aber bei der harten Piste versprach ich mir nicht sehr viel davon. Zu meinem Erstaunen zeigt sich der Reifen mit einem schon bissigen Grip, welcher das Fahren bereits eckig machte und mehr Konzentration erforderte. Das 30k Öl im Mitteldiff, welches für BL-Verhältnisse nicht übermäßig zäh gewählt war, führte zu unerwünschten Wheelies und hätte dünner sein dürfen. Schräges Aufsetzten in unebenen Kurven verursachte im ungünstigsten Fall eine Rückenlandung. Im Vergleich zum Cityblock war noch mal eine leichte Steigerung im Grip zu spüren, die durch eine Veränderung am Fahrzeugsetup sich noch besser hätte umsetzten lassen. Um die Eigenschaften zeitsparend zu nutzen müsste der Wagen ein wenig tiefer sein und die Öle müssten noch einmal überdacht werden. Fraglich ob der Aufwand Sinn macht wenn der Reifen erst ein paar Akkus alt ist, oder sich die Strecke wieder verändert. Aber ein, zwei Umdrehungen an den Federtellern kann man schon riskieren.
Die beiden AKA Reifen glänzten heute zwar, aber auch der Proline hat unter anderen Bedingungen seine Stärken. Deshalb sollte man die Aussagen hier als wertungsfrei betrachten. Den perfekten Reifen für jede Gelegenheit gibt es leider nicht. _________________ Gruß PlanB
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Burnsi Pisten-Papst

Anmeldedatum: 15.04.2007 Beiträge: 305 Wohnort: nähe Nürnberg
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Verfasst am: 03.09.2009, 02:10 • Titel: |
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schöner bericht.
ich habe mir jetzt i-beam bestellt.
die und die crime fighter sind für mich die besten allrounder.
welche mitnehmer fährst du mit den 0offset felgen?
ich will meinen x2 auch für 0offset vorbereiten.
ich werds mit den 18mm vom st-rr probieren. die anderen sollen etwas zu schmal sein. _________________ Gruss
Burnsi |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 03.09.2009, 06:46 • Titel: |
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Ich fahre den X2 so schmal wie möglich, also mit den Standard Mitnehmern.
Wie breit man einen Truggy fahren soll ist schon beinahe eine Glaubensfrage, auch ein paar alte Hasen sagen, dass wenn man breit gewohnt ist, es ruhig so fahren soll.
Früher bin ich beim „freien“ Fahren prinzipiell breit unterwegs gewesen und halte es für Wiese, Wald und Sandgrube noch immer für sinnvoll. Aber je weiter die Leistung gestiegen ist um so nachteiliger waren die ½“ Offset Felgen auf der Rennstrecke. Die beinahe quadratische Anordnung der Räder macht keinen guten Geradeauslauf. Bei Geschwindigkeit um die 60km/h war das noch ok, aber bereits 10km/h schneller wurden Spurwechsel und Überholmanöver schon kritisch. Ebenfalls das oben beschriebene Aufschaukeln/Ausbrechen des Hecks aus den Kurven heraus ist mit viel Spur schlimmer.
Eigentlich ist von der ursprünglichen Idee des Truggys nicht viel übrig geblieben. Heutzutage ist ein Truggy von der Geometrie und Gewichtsverteilung kaum anders als ein zu groß geratener Buggy mit anderer Mütze. Wenn man sich damit erst einmal abgefunden hat kann man einen Truggy auch wie einen Buggy abstimmen. Dann sind ein butterweiches „2CV“ Fahrwerk und Radstand „breit wie lang“ nicht mehr zweckmäßig.
Wenn Du 0“ Offset Felgen hast ist es kein großer Aufwand den Wagen auch mal schmal und ein paar Millimeter tiefer zu fahren. Damit er nicht zuviel rollt sitzt bei mir vorne mittlerweile ein 3mm Stabi (und natürlich auch wegen der anderen Gewichtsverteilung)! Ihn so aufs Dach zu legen ist deutlich schwieriger als einen Buggy aufs Dach zu legen. Versuch es mal, vielleicht kommst Du damit gut klar. Wenn nicht, andere Mitnehmer kann man ja noch immer montieren. _________________ Gruß PlanB
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othello CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 22.04.2005 Beiträge: 2689
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Verfasst am: 06.09.2009, 00:42 • Titel: |
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Nachdem Du nichts negatives zum Rundlauf der Proline Caliber schreibst nehme ich an, dass Proline es nun mit der neuen Generation endlich geschafft hat eine Reifen/Felgen Kombo für Truggys auf die Beine zu stellen die nicht den ganz Wagen heftig durchrüttelt und die Schwingen zum flattern bringt. Kann man also wieder getrost zu Proline greifen ... Obwohl mir die Aka mittlerweile auch sympatischer geworden sind. |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 06.09.2009, 02:27 • Titel: |
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Ich wuchte Reifen nicht und schenke dem Rundlauf erst Beachtung wenn ich davon etwas nachteiliges merke. Das ich den Aufwand meide liegt an der Lebenserwartung, aber man kann sagen, dass nichts negatives aufgefallen ist.
Als Allrounder würde ich dem I-Beam den Vorzug geben und beim freien Fahren auf unterschiedlichsten Untergründen den LPR Badlands. Außer für die Rennstrecke und dort auch nur bei Staubfreiem und vielleicht nicht zu hartem Grund würde ich das wenig robuste Profil vom Caliber nicht benutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das gröbere Revolver Profil weniger spezialisiert ist und auch länger hält, weiß es aber nicht.
Proline benutzt auch bei den VTR Felgen das gleichen Einlagenmaterial, ein Manko bei diesem ist die Anfälligkeit gegen Feuchtigkeit. Während die AKA Einlage aus einen zähem, reisfestem, geschäumtem Gummi besteht, der vollkommen Wasser und auch Acteon unempfindlich ist, sind die PL Einlagen doch sehr empfindlich.
Das häufige Reißen der Einlagen steht mit Wasser in Verbindung, bleibt alles trocken halten sie lange.
Bei den VTR Felgen gibt es keine Felgenlöcher mehr wie sie die LPR`s hatten, die Dekompressionslöcher können direkt in den Reifen gemacht werden und so sollte auch nur wenig Wasser in die Einlagen gelangen.
Da die gesamte Einlage um die vergrößerte Felge kleiner ist und auch dem Reifengummi selber ein Stück fehlt ist die „eiernde Masse“ eh schon geringer  _________________ Gruß PlanB
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Barracuda Pisten-Papst

Anmeldedatum: 26.05.2006 Beiträge: 459
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Verfasst am: 06.09.2009, 08:52 • Titel: |
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sag mal..bist du nächstes WE wieder am Eichenring beim WEC? normal können da auch Elos ohne grössere Probs mitfahren...
Von dem Preis der neuen Proline mal abgesehen hab ich mit den Reifen relativ abgeschlossen...ich wuchte alle meine Räder (abends nebenher beim TV schauen...also nicht wirklich ein extra Zeitaufwand) und die Proline sind sowas von unwuchtig. Die Virrationen und manchmal schon arges schlackern muss ja alles im Betrieb das Fahrwerkwegbügeln...das erspare ich dem lieber, damit es die Fahrbahnunebendheiten ausbügelt..und dem Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten tut es auch gut. Sa ich eh ein Fan von harten Einlagen bin tendiere ich derzeit zu den AKA Rädern..
als Trainings und Bashreifen fahre ich gecuttete Badlands auf LPR Felgen..aber ich will mal die VTEC Harakiri testen ob die ein guter Kompromiss zwischen den schweren BL und leichteren Noppenreifen sind |
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 06.09.2009, 09:50 • Titel: |
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Elektro-Truggys dürfen beim WEC, der ersatzweise am Quakenbrücker Eichenring statt findet, wertungsfrei Teilnehmen, Buggys wohl nicht.
Und wenn mir bei dem Wetter der Truggy nicht wegschwimmt fahre ich auf jeden Fall mit
Persönlich würde ich mich natürlich sehr freuen wenn noch ein paar BL-Piloten auftauchen.
Mit den unwuchtigen PL Reifen meinst Du aber die LPR`s und Reifen auf der alten normalen Felge?
Kann ich aber kaum etwas zu sagen, ich habe nur die Hole Shot und Crime Fighter probiert und beide waren nicht mein Fall. Seitdem bin ich auf die AKA gewechselt und sehr zufrieden damit.
Bei den langlebigen Badlands auf LPR Felge lohnt sich das Wuchten allerdings und vom Prinzip gebe ich Dir auch recht, Wuchten macht schon Sinn. Zu meinem Glück laufen die AKA`s relativ sauber. _________________ Gruß PlanB
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PlanBfidelity CULT-Urgestein

Anmeldedatum: 09.11.2008 Beiträge: 1789 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 28.09.2009, 21:47 • Titel: |
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Die kurze Vorstellung der Reifen erscheint mir im nachhinein sehr AKA lastig und deshalb möchte ich auch die Schattenseiten nicht außen vor lassen.
Alle Reifen haben mittlerweile mehrere Stunden Laufzeit unter verschiedenen Bedingungen absolviert. Dabei zeigte sich bei den beiden mittelharten AKA Mischungen eindeutige Schwächen wenn die Temperaturen sanken und besonders bei Feuchtigkeit.
Lehmhaltige Böden die nach einem kurzen Schauer oft ganz hervorragenden Grip bieten waren mit den AKA medium deutlich schlechter zu befahren als dies mit der M2 Proline-Mischung der Fall war. Das betrifft natürlich nicht nur die Truggy Reifen, sondern auch beim Buggy können Reifen wie z.B der WEC zugelassene PMT, bei Feuchtigkeit, einiges mehr bieten.
Obwohl ich nicht vor habe zu weit in den Reifenpoker einzusteigen wurde in Hinblick auf den Winter ein Satz I-Beam in Soft-Mischung angeschafft. Dieser ist außerdem für den Kunstrasen der Halle gedacht und wurde genau gegensätzlich zur AKA Reifentabelle gewählt. Kurze Versuche auf Teppichboden lassen mehr Grip vermuten als bei dem Medium-Gummi, was aber vom Prinzip nichts zu sagen hat. Schließlich ist auch der Schumi Minipin gelb ein knüppelharter Reifen und klebt trotzdem förmlich fest auf Teppich. Nur schade, dass es ihn nicht für Truggys gibt.
In den nächsten Wochen beginnt die Hallensaison, vielleicht gibt es dann interessantes zu berichten. _________________ Gruß PlanB
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