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Timing bei Brushless Motoren

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    Sebastian89
    Pisten-Papst
    Pisten-Papst



    Anmeldedatum: 22.11.2009
    Beiträge: 299

    BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 21:21    Titel: Timing bei Brushless Motoren
    Da ich seit kurzem einen ein BL Set besitze (konkret handelt es sich um einen EZRUN 60A Regler und einen Vector X11 8,5T bzw. 10,5T), bei dem ich in der Lage bin das Timing einzustellen, ich allerdings nicht wirklich weiß, was ich einstellen soll und allgemein mit der Theorie dazu wenig vertraut bin, hab ich mich gestern und heute versucht mich bissl im Internet einzulesen.

    Leider findet man nicht allzu viel dazu und oft widersprechen sich die Aussagen sogar (werd mich in nächster Zeit aber auch noch bissl durch englischsprachige Foren lesen, vielleicht gibts da bessere Beiträge). Weil ich erstens wissen will, was ich einstellen soll bzw. was eine Erhöhung oder Verringerung des Timings genau bewirkt und mich das Thema allgemein interessieren würde, eröffne ich mal diesen Thread. Soll natürlich nicht nur mir bei meinem "Problem" helfen, sondern auch als allgemeiner Austausch bzw. Sammlung von Wissen dienen, was sicher auch anderen helfen bzw. sie interessieren wird.

    Also um mal irgendwo anzufangen:

    - Soweit ich weiß führt eine Erhöhung des Timings zu mehr "Leistung", weniger Timing hingegen ist energieeffizienter und außerdem soll ein hohes Timing zu erhöhtem Verschleiß führen.
    Was genau stimmt davon, was genau ist mit Leistung gemeint (oft gelesen hab ich mehr Drehzahl, manchmal auf mehr Drehmoment oder mehr Drehmoment bei hohen Drehzahlen) und was gibt es sonst noch zu wissen? Was mich insbesondere interessieren würde: Was hat es mit dem Verschleiß auf sich, was genau soll wodurch schneller verschleißen und ist da wirklich gemeint: weniger Timing= weniger Verschleiß oder eher, dass ein für einen bestimmten Motor übertrieben hohes Timing schädlich ist? Und stimmt das mit dem Wirkungsgrad, dass weniger Timing wirklich immer effizienter ist oder ist da eher gemeint, ein für den Motor geeignetes Timing ist effizienter als ein höheres, mit dem man noch ein kleines bissl an Leistung rausholen will?
    Wenn das nämlich wirklich so einfach wäre, also weniger Timing= weniger Verschleiß, besserer Wirkungsgrad, weniger Leistung, würd ich das Timing einfach auf 0 Grad stellen, weil Leistung hat der Motor eh genug, kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen.

    - Gibt es irgendwelche Faustregeln, bei welchen Motoren man in etwa wieviel Timing einstellen soll? Meistens hab ich da einen Zusammenhang mit den Polen gelesen, also z.B: bis 5° bei 2 Polern, 5-15° bei 4 poligen M. und bis 30 bei allem darüber, aber ich hab auch sogar schon das Gegenteil gelesen (je weniger Pole desto mehr Timing)? Wär auch interessant zu erfahren, welches Timing ihr bei welchen Motoren so einstellt.

    - Dann noch was grundsätzliches, das ich noch nicht ganz verstanden habe: Es gibt ja BL Motoren (wie z.B. mein X11), wo man das Timing auch am Motor einstellen kann. Ich hab da irgendwann mal gelesen (weiß aber nimma genau wie das war), dass diese Einstellung bei sensorlosem Betrieb ohne Bedeutung ist oder so ähnlich, kann mir das wer erklären? Also bei sensorlosem Betrieb, zählt nur die Einstellung am Regler und bei Sensorbetrieb dann Timing (Motor) + Timing (Regler) oder wie?


    Um nochmal kurz auf mein Set aus EZRUN Regler und Vector X11 zurückzukommen: Was soll ich da ungefähr einstellen, wenn ich einen möglichst hohen Wirkungsgrad haben will (schädlich für den Motor solls natürlich auch nicht sein) bzw. was für eine gute Kombination aus Leistung und Wirkungsgrad. Bzw. was wäre allgemein ein guter Ausgangswert für den Motor und in welchem Bereich ist es sinnvoll herumzuprobieren, wenn man z.B. noch bissl was an Leistung rausholen will?
    Ich hab zur Zeit die Einstellung am Motor standardmäßig bei 2° gelassen (weiß nicht ob das in meinem Fall überhaupt was ausmacht, siehe oben) und beim Regler hab ich das Timing von standardmäßig eingestellten 15° mal auf 12,5° runtergestellt.


    Wenn jemand noch andere brauchbare Dinge weiß bzw. irgendwelche theoretischen Dinge erklären kann, die ich jetzt nicht angesprochen hab, nur her damit (was das Timing prinzipiell ist, ist mir bewusst, aber das wars dann eigentlich auch schon Laughing).

    Mfg
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    aliatus
    Pisten-Papst
    Pisten-Papst



    Anmeldedatum: 19.05.2009
    Beiträge: 253
    Wohnort: Niederrhein

    BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 23:32    Titel:
    Also ... man kann sagen
    - 2 Poler sollten mit 2-15° vorgetimed werden, Mehrpoler 15-30°
    - um den Stromverbrauch zu senken, daßTiming niedriger wählen
    - um die Drehzahl zu steigern höher setzen
    - scharfes Timing erhöht die Temperatur

    Bei welchem Timing der Motor aber am effektivsten arbeitet (und das sollte
    schlussendlich das Entscheidende Kriterium sein) hängt neben der Motorbauart
    auch vom Lastfall und somit auch vom Fahrstil ab.

    Fang klein an, kontrolliere Temperatur, achte auf die Fahrcharakteristik ....
    setze das Timing höher und beobachte ob sich Änderungen einstellen.

    Als ich zu Anfang den x11 8,5T drin hatte, bin ich mit 2. Timing gefahren.
    Umschaltdrehzahl war bei 20.000 1/min .... als würde man einen Gang höher schalten.
    Im Gelände hat sich das allerdings nicht bemerkbar gemacht, nur auf der
    Strasse und an der Motortemperatur.
    Als ich dann auf einen sensorlosen 4-Poler umgestiegen bin, hat sich das
    Thema dann von selbst erledigt (der steht auf 15°).
    _________________
    Asso rc10t4 FT - TS 1520/9 - 18/87 - genius90 - 2s
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    RobertvonGoess
    Pisten-Papst
    Pisten-Papst



    Anmeldedatum: 12.08.2007
    Beiträge: 318
    Wohnort: Wien

    BeitragVerfasst am: 05.01.2011, 23:37    Titel:
    Ich probiers...

    Das Timing kennt man ja schon von den Bürstenmotoren. Und dort konnte man mit Timing ziemlich viel "Verschleiß" an Bürsten/Kohlen und Kollektor anrichten.

    Bei Brushless-Motoren gibt es (wenigstens in der Theorie) keine Verschleißteile. Aber man kann mit dem Timing den Motor schrotten. "Verschleiß" im herkömmlichen Sinn des Wortes ist das aber eher nicht.

    Wieviel Timing ist jetzt gut?

    Beispiel: Du betreibst einen Verbrennungsmotor und willst den Zündzeitpunkt einstellen. Es ist leicht zu verstehen, dass der Zündzeitpunkt stimmen muss. Also ist "zu früh" schlecht und "zu spät" auch.

    Ähnlich ist das auch beim Brushless: Du fängst bei 0° an, das ist nicht gut. Bei 7 bis 10° ist es (fürs Beispiel) OK, bei 30° zu viel.

    Jetzt kommen zwei Störgrößen dazu:

    1) Polzahl: Das ist noch einfach, praktisch alle 540iger Motoren für den RC-Car Bereich sind 2polig.
    2) Der Motorbetriebspunkt: Beim Anfahren ist ein anderes Timing optimal als bei "Halbgas". Und bei "Vollgas auf der Ebene" ist wieder ein anderes Timing optimal als bei "Vollgas bergab".

    Deshalb sind auch die Powerprogramme (die manche Regler anbieten) so beliebt, weil sie das Timing die ganze Zeit über anpassen.

    Was kannst Du jetzt machen um es richtig zu bestimmen: Auf 0 Stellen fahren, Erwärmung prüfen. Raufstellen, fahren, Erwärmung prüfen. Irgendwann wird das Auto zwar super schnell laufen, aber der Motor zu heiss sein. Dann stellst Du das Timing wieder zurück und die Sache ist erledigt.

    Was ist passiert: Du hast die Leistung gesteigert (Auto ging schneller), aber die Effizienz herunter gesetzt (Motor wurde heiß, wir sind beim "Verschleiss", der schnell ein Defekt werden kann).

    Mir persönlich fällt auf, dass bei älteren Reglern die empfohlenen Winkel tendenziell etwas niedriger waren als bei den modernen Waffen. Spielt auch keine große Rolle: Solange nichts heiß wird ist alles im grünen Bereich. Wenn Dein Antrieb mit 12,5° gut geht, nicht heiß wird - ist es OK.

    Logisch ist auch, dass das Verdrehen des Lagerschilds am Motor (um zu timen) nur dann einen Einfluss haben kann, wenn die Sensoren verwendet werden: Man verdreht ja damit die Lage des Sensors relativ zu den Wicklungen im Gehäuse. Wenn jetzt aber der Sensor nicht mit dem Regler verbunden ist - wo soll eine Auswirkung herkommen?

    Edit: Upps ... ich war zu langsam...
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    TheHavoc
    Offroad-Guru
    Offroad-Guru



    Anmeldedatum: 17.08.2009
    Beiträge: 690
    Wohnort: Gelsenkirchen / Ruhrpott

    BeitragVerfasst am: 06.01.2011, 09:11    Titel:
    Sehr gut erklärt von aliatus und Robert. Kann man den Thread bitte anpinnen ?

    EDIT: ich meine mit anpinnen den Thread sticky machen Wink .
    _________________
    Himoto Mega MT10; LRP S10; 2x Kyosho TwinForce
    Projekte: TT ST-1 goes Brushless Heckschleuder; Carson KoD goes 1:8er SC


    Zuletzt bearbeitet von TheHavoc am 07.01.2011, 10:25, insgesamt einmal bearbeitet
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    Sebastian89
    Pisten-Papst
    Pisten-Papst



    Anmeldedatum: 22.11.2009
    Beiträge: 299

    BeitragVerfasst am: 06.01.2011, 14:44    Titel:
    Danke für eure Beiträge, das hat mir schonmal sehr weitergeholfen.

    Erstmal: Dass sich das optimale Timing während der Fahrt dauernd verändert und man deswegen keine konkreten Angaben machen kann war mir bewusst, aber mir gehts sowieso eher um Richtwerte und Erfahrungen und nicht um eine genaue Aussagen wie z.B.: bei dem Motor musst du 7,5° einstellen. Dass Powerprogramme mittels variablem Timing funktionieren hab ich nicht gewusst und dass man durch die Einstellung vom Timing am Motor die Stellung des Sensors verstellt zum Beispiel auch nicht.

    Zum optimalen Timing: Der Wirkungsgrad steigt mit sinkendem Timing, geht das wirklich bis 0° so oder ist in Wirklichkeit das effizienteste Timing über 0° (je nach Motor, Fahrweise etc. unterschiedlich hoch darüber, aber prinzipiell immer darüber)? Ich kann leider nicht erklären wieso, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass 0° optimal sein können (jetzt nur auf den Wirkungsgrad bezogen, leistungsmäßig natürlich sowieso nicht).

    Was mich auch interessieren würde: Wieviel macht die Veränderung des Timings leistungsmäßig aus? Nach dem was ich bis jetzt so gelesen hab, hab ich eher den Eindruck gehabt, wie wenn man die Veränderungen (innerhalb vernünftiger Bereiche) oft nichtmal richtig merkt), wenn ich mir eure beiden Beiträge durchlese kommt mir das allerdings nicht so vor.
    Das selbe auch bezogen auf den Wirkungsgrad: Dass zu viel Verlustleistung dramatische Konsequenzen haben können ist mir klar, aber ist der Unterschied bei verändertem Timing (z.B. jetzt bei mir 5° statt 12,5°) auch so groß, dass man es an einer höheren Akkulaufzeit merken kann?


    Ich würd mich natürlich noch über alle weiteren interessanten oder hilfreichen Dinge zu dem Thema freuen.
    Ich werd mich später mal bissl Spielen mit den Einstellungen am Regler.
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    florianz
    CULT-Urgestein
    CULT-Urgestein



    Anmeldedatum: 07.11.2007
    Beiträge: 2151

    BeitragVerfasst am: 06.01.2011, 15:59    Titel:
    hi,

    hier meine Erfahrungen zu dem Thema, vorrangig aus dem Bereich 1:8. Wichtig ist, einfach schrittweise die unterschiedlichen Timings zu testen, da jeder Regler und Motor anders ist, und auch die Regler das Timing anders interpretieren. Beispiel sind die diversen Timingempfehlungen bei Motortests (Aussenläufer) der fliegenden Fraktion, beim Jeti ist das ideale Timing so, beim Schulze so.

    Wenige 1:8 Regler haben automatisches Timing, wie Kontronik, aber wohl auch der Jamara Flash 3000.

    Zumindest bei den Vierpolern muss ein etwas höheres Timing nicht gleich mehr Temperatur bedeuten, kann aber. Es kann sogar Cogging eliminieren (meine Erfahrung). In der Regel bedeutet höheres Timing höhere Drehzahl bei geringeren Drehmoment. Bis zu einem gewissen Grad führt es auch dazu, dem Motor überhaupt Leben einzuhauchen.

    Ähnlich ist es ja bei den Bürstenmotoren; ich kann mich erinnern, dass der Tamiya Acto Power Blue ein gewisses (mechanisches) Timing benötigte, um effektiv und stark zu laufen. Aber nur einen Tick zu viel, u. dir rauchen die Kohlen nur so ab.

    Mein Aha-Erlebnis hatte ich mit meinem Losi Xcelorin 1700kv (Vierpoler) im 1:8er Buggy: da mir schon china-Zweipoler abgeraucht waren, hatte ich das Timing auf konservative 2 Grad. Nur nix kaputt machen. Das ergab aber eine lahme (aber nicht kalte) Krücke, so ne Scheixxe dachte ich... Bei höheren Timing war er dann nicht heisser, aber ein Sahnestück an Leistung.

    Also Probieren und Testen und herausfinden, was am Besten passt.
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    RobertvonGoess
    Pisten-Papst
    Pisten-Papst



    Anmeldedatum: 12.08.2007
    Beiträge: 318
    Wohnort: Wien

    BeitragVerfasst am: 06.01.2011, 16:29    Titel:
    Sebastian89 hat Folgendes geschrieben:
    Zum optimalen Timing: Der Wirkungsgrad steigt mit sinkendem Timing, geht das wirklich bis 0° so oder ist in Wirklichkeit das effizienteste Timing über 0° (je nach Motor, Fahrweise etc. unterschiedlich hoch darüber, aber prinzipiell immer darüber)? Ich kann leider nicht erklären wieso, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass 0° optimal sein können (jetzt nur auf den Wirkungsgrad bezogen, leistungsmäßig natürlich sowieso nicht).


    Ich habs vielleicht nicht gut genug erklärt: Timing ist eine Frage des Optimums*, nicht von "mehr ist besser" oder "weniger ist besser". 0° wird in kaum einem Fall optimal sein (außer es ist eine Anwendung wo der Motor in beiden Drehrichtungen eingesetzt werden soll).

    Dort setzt auch der Beitrag von florianz an: Fast alle Tuningmotoren (Bürstenmotoren) waren / sind getimt: Weil es (im Rahmen gemacht!!!) die Drehzahl erhöht und den Wirkungsgrad verbessert.

    Für 1:10er Motoren (2polig) landet man man zwischen 2 und 15° (also 7° +/- herum), wie schon von aliatus genannt.

    Dass Du 5 oder 15° in der Laufzeit merkst, glaube ich nicht (das ist zu theoretisch). Eher in der Erwärmung des Motors.

    *) Man muss auch noch anführen, dass "optimal" wieder eine Frage der Anforderung ist:

    Ein Wettbewerbsfahrer wird das Timing so einstellen, dass er die schnellste Rundenzeit schafft, knapp bevor der Motor die Grätsche macht.

    Ein Hobby-Fahrer wird versuchen guten Speed zu bekommen, ohne den Motor zu gefährden.
    _________________
    Robert in Not. Kein Geld für Signatur vorhanden.
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