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Mtroniks Cirrus
wasserdichter Vorwärts/Bremse Regler ohne Motorlimit
 

 Packungsinhalt und Technische Daten
 
Nachdem mein letzter Regler, nach eigenen Angaben des Herstellers "100% Wasserdicht" unlängst nach drei Runden auf regennasser Fahrbahn höchstwahrscheinlich aufgrund von Wasserschaden kaputt gegangen ist, musste kurzfristig für die letzten Einsätze der Saison Ersatz her.
Meine Anforderungen an den neuen Regler waren:
  • wasserdicht und robust
  • ähnlicher Funktionsumfang wie der QC2
  • überdurchschnittliche Strombelastbarkeit
  • max. 150€

Viel gibt's da zwar nicht zur Auswahl, nach einigem Hin- und Her (einen SX Regler der Firma GM hätte ich auch noch im Auge gehabt) habe ich mich schließlich für den Cirrus Competition der englischen Firma Mtroniks (Vertrieb durch Dickie-Tamiya) entschieden.

Alle Hyperlinks mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!


 

TECHNISCHE DATEN

Motorlimit:       keines
Betriebsspannung: 4,8-12V
Dauerstrom:       50A
PWM Frequenz:     1,5-5kHz (programmierbar)
BEC:              5,6V @ 3A max.
Maße:             28 x 31 x 15mm (l x b x h)
Gewicht:          26g (ohne Kabel)

alle Daten sind Herstellerangaben!

Die Ausstattung präsentiert sich recht üppig, so gibt's neben neben den (2,5mm²) Kabeln und Stickern zwei "Power Kondensatoren" und zwei 8A Schottky Dioden.
 

 

 Cirrus im Detail
 

 

Gleich zu Beginn merkt man, dass es Mtroniks ernst mit dem Wasser- und Staubschutz meint: gut verschrumpft und mit einer Gummitülle versehen präsentiert sich der Schalter.
Der Regler selbst präsentiert sich als kompakte Einheit, die in Kunstharz eingegossene Reglerelektronik wird von einem Alu-Kühlkörper umgeben, der den Regler gleichzeitig mechanisch sehr robust macht.

Die Kabel werden außen am Regler angebracht, die Verkabelung mit durchgeführter Plusleitung entspricht dem Standard Setup eines Vorwärts/Bremse Reglers. Interessanterweise verrät ein kleiner Beipackzettel im Zubehörsackerl, dass ein kleiner 100nF Keramikkondensator von Motor-Minus nach Masse gelötet werden muss. Eine Anfrage bei Mtroniks ergab, dass dieser Kondensator Störungen vom bereits entstörten (!) Motor unterdrücken soll.
 

Werden anstelle der inkludierten 2,5qmm Kabel stärkere 3,6qmm Kabel verwendet, dann wird's eng auf den Lötpfosten. Eine Klemme zum Fixieren der Kabel beim Anlöten erleichtert die Arbeit ungemein.
 

Ist der Regler betriebsfertig verkabelt, so ist es an der Zeit, sich die Anleitung zwecks Setup einmal näher anzusehen.
Hiervon gibt es gleich zwei Versionen: eine englische mit vielen Abbildungen, welche die komplexen Setupmöglichkeiten erläutern und ein paar lieblos bedruckte Zettel mit deutschen Vokabeln darauf.
Verständlich sollten beim aufmerksamen Lesen beide Anleitungen sein, doch wer des Englischen soweit mächtig ist, sollte die deutsche Anleitung beiseite legen, vor allem wenn es um das "erweiterte Setup" geht präsentiert sich die englische Anleitung weitaus transparenter als die deutsche Version, welche anstelle der nötigen Bilder nur Verweise enthält.
 

Zwei "Powerkondensatoren" sind serienmäßig inkludiert. Diese sollen Akku und Regler beim schnellen Beschleunigen mit starken Motoren unterstützen, indem sie die Spannungslage verbessern.
Der silberne Kondensator ist dabei größer als eine 2/3 Sub-C Zelle!
 

Die Anleitung verrät auch, dass der kleinere der beiden Powerkondensatoren installiert werden muss. Macht zwei Kondensatoren an einem Regler, von deren Notwendigkeit mir bislang nichts bekannt war.

Der Einbau in mein Testfahrzeug, einem Griffin PRO von Academy bereitete aufgrund der recht kleinen Abmessungen des Reglers absolut keine Probleme. Auch in 4wd Buggies sollte der Einbau keinerlei Probleme bereiten, die knapp 8,5qcm an Platz sollten überall vorhanden sein.

 

 Setup und Fahrtest
 

Das Setup läuft wie bei allen Mtroniks/Carson Reglern ab: Unmittelbar nach dem Einschalten gibt es ein Zeitfenster von 2 Sekunden, signalisiert durch Blinken der grünen und roten Leuchtdiode. Drückt man in diesem Zeitfenster den Setup-Knopf, so kann der Regler in "One-Touch" Manier programmiert werden.
Nachdem Gas und Bremsweg festgelegt sind, schaltet der Regler in das erweiterte Setup-Zeitfenster, signalisiert durch das Blinken einer grellen blauen Leuchtdiode. Hier lassen sich

  • Reglerfrequenz
  • Gaskurve (entspricht Expo)
  • Beschleunigungskraft ("Traktionskontrolle")
  • Leerlaufbremse

in jeweils acht Abstufungen wählen, ergibt somit ca. eindrucksvolle 65000 Reglermodi, auch wenn sicherlich nicht alle möglichen Kombinationen wirklich Sinn machen.
Für den ersten Fahrtest habe ich das erweiterte Setup abgebrochen und bin mit den Werkseinstellungen losgefahren ...
... und hatte knapp 30 Meter weiter Störungen, die den Buggy nach einigen Motoraussetzern zum Stillstand brachten. Nun, Störungen waren mir von der als sehr zuverlässig eingestuften Multiplex Profi Car 301 V2 eigentlich nicht bekannt, wohl aber von einem Carson Speed Max
Einige Versuche, das Problem zu lokalisieren - Austauschen des Reglers - bestätigten meine Vermutung, der Regler stört den Empfänger über die Empfängerstromversorgung. Und zwar ordentlich, denn die 30 Meter Reichweite schaffe ich in Verbindung mit meinen übrigen Reglern bei vollständig eingezogener Senderantenne locker.

Testabbruch.

 

 Checkpoint!
 

Wertung: 0/10
(Regler von Dickie-Tamiya als defekt vermutet)

Meine Meinung
Der Cirrus hat einen exzellenten Ersteindruck gemacht!
Aber im weiteren Test leider vollständig versagt. Das Reichweitenproblem habe ich schon 2002/03 beim Carson/Mtroniks Speed Max aufgezeigt und ein defektes Modell vermutet. Damals habe ich jedoch - da der Regler immer noch "tauglich" ("als Zweitregler, zum Herumfahren") war - darüber hinweggesehen und aufgrund der allgemein eher mäßigen Reglerperformance eine ebenso mäßige Wertung abgegeben. (die nach dem heutigen Stand der Dinge noch schlechter ausfallen würde.)
Beim Cirrus - doch eher in einer "seriösen" Preisregion angesiedelt, darf so ein Fauxpax einfach nicht passieren.
Die Tatsache, dass beide von mir jemals gekaufte Mtroniks/Carson Regler denselben Defekt aufweisen, möchte ich an dieser Stelle am Rande erwähnen, Schlüsse soll jeder für sich selbst ziehen.

aaron banovics, 2005