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Neo Hop-Up Held
Anmeldedatum: 19.12.2009 Beiträge: 104 Wohnort: Würzburg
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Verfasst am: 29.01.2011, 23:03 • Titel: |
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Also schon mal danke für die vielen Antworten, ganz schlau werde ich aber doch nicht draus. Muss ich mir wohl noch mal ganz in Ruhe durchlesen
Aber um auf meine absolute erste Frage zurückzukommen:
Wieviel Leistung/ Watt hat denn nun der Motor ? Muss doch irgendwie messbar, zu bezeichnen sein ? 1500, 1700, 1800 Watt. Hätte nur gerne mal einen ungefähren Wert.
Im normalen Pkw wird es doch auch angegeben, z.B. der Tesla Roadster hat irgendwas um die 220 PS.
Also muss das doch bei unseren auch angebbar sein. Interessiert mich einfach mal, auch aufgrund des dadurch zu berechnenden Leistungsgewichts.
Danke.
Gruß Andreas |
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aaron Administrator
Anmeldedatum: 15.01.2003 Beiträge: 15344
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Verfasst am: 29.01.2011, 23:36 • Titel: |
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Neo, bitte lies dir wirklich die Antworten nochmals in Ruhe durch, bevor du die Frage stellst
Ein Elektromotor "hat" keine Leistung - auch wenn ein paar Marketing-Leutchen mal gelernt haben, dass eine bunt gedruckte Nummer beim Publikum für mehr Aufmerksamkeit sorgt, als die (komplexere) Realität.
Die sieht z.B. für einen LMT 1940/7 (ungefähr mit dem CC2200 vergleichbar) so aus: lmt-1940-7.png (118 KB)
Welche Leistung hat der LMT 1940-7 nun?
Du kannst die Frage nur beantworten, indem du ein paar Parameter festlegst - z.B. den Wirkungsgrad, oder die maximal gewünschte Stromaufnahme - und erhältst hinterher einen dafür in Frage kommenden Leistungsbereich. Der kann im 1/10er zwischen 100 und 300W genauso liegen wie bei 200-800W im 1/8er oder jenseits der 1000W im Hotliner. _________________ CULTiges:
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Neo Hop-Up Held
Anmeldedatum: 19.12.2009 Beiträge: 104 Wohnort: Würzburg
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Verfasst am: 02.02.2011, 20:47 • Titel: |
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aaron hat Folgendes geschrieben: |
Neo, bitte lies dir wirklich die Antworten nochmals in Ruhe durch, bevor du die Frage stellst
Ein Elektromotor "hat" keine Leistung - auch wenn ein paar Marketing-Leutchen mal gelernt haben, dass eine bunt gedruckte Nummer beim Publikum für mehr Aufmerksamkeit sorgt, als die (komplexere) Realität.
Die sieht z.B. für einen LMT 1940/7 (ungefähr mit dem CC2200 vergleichbar) so aus: lmt-1940-7.png (118 KB)
Welche Leistung hat der LMT 1940-7 nun?
Du kannst die Frage nur beantworten, indem du ein paar Parameter festlegst - z.B. den Wirkungsgrad, oder die maximal gewünschte Stromaufnahme - und erhältst hinterher einen dafür in Frage kommenden Leistungsbereich. Der kann im 1/10er zwischen 100 und 300W genauso liegen wie bei 200-800W im 1/8er oder jenseits der 1000W im Hotliner. |
Also durchgelesen und verstanden habe ich die Antworten schon.
Okay, dann halt die Parameter, aber die weiß ich eben auch nicht.
Was zieht der Motor an Strom bei 4, 5 oder 6S.
Was für einen Wirkungsgrad hat er ?
Das Diagramm habe ich übrigens gesehen und gelesen.
Aber ich glaube ich habs verstanden. Und habe mal, nur fürs Ego gerechnet, an 6S und Peak 100 Amp, wären wir ca bei 2,7 PS. Das ist doch nicht schlecht und wolllte ich wissen !
Auch wenn es technisch und elektrisch nicht ganz korrekt ist .
Gruß Andreas |
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Showtime1994 Hop-Up Held
Anmeldedatum: 31.03.2009 Beiträge: 120
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Verfasst am: 02.02.2011, 21:04 • Titel: |
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Man kann aber sagen das der Motor an 6s maximal so und so viel A ab kann. Und dafür kann man eine Leistung nennen. Die kann man dann doch als maximale Leistung nehmen, oder?
Gruß Showtime _________________ MBX6 |
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FlyingGekko Globaler Moderator
Anmeldedatum: 01.06.2003 Beiträge: 4521 Wohnort: Linz/ Urfahr
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Verfasst am: 02.02.2011, 21:19 • Titel: |
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Das Problem liegt hier wohl eher wieder in der Tatsache, dass Modellbaumotoren noch immer wie Spielzeug verkauft werden.
Für industriell eingesetzte Motoren (in diesem Fall Synchronmaschinen) bekommt man saubere Datenblätter, welche auch sämtliche Maschinendaten (ohmsche Wicklungswiderstände, Induktivitäten,...) zur Erstellung des elektrischen Ersatzschaltbilds beinhalten. Und dann kann man sehr einfach bei gegeben Lastfällen die Leistungsverläufe ermitteln.
Und für die erste Einschätzung gibs dann noch immer Nenngrößen (also Nennstrom, Nennmoment,...). Und bei den relativ ideal angesteuerten Maschinen im Modellbaubereich kann man diese ja problemlos auf verschiedene Betriebsspannungen umrechnen.
Aber das Thema wird ohnehin (gerade in Foren) immer viel zu simpel behandelt. Ich lern gerade für ne Masterprüfung mit dem Namen "Elektrische Antriebstechnik" wo es vorallem um Feld-/Vektor-orientierte Steuerung von Drehfeldmaschinen geht (die Vorlesung war für mich auch der Grund, mich nun parallel zur Nachrichtentechnik auf dieses Gebiet zu spezialisieren). Mit dem Hintergrundwissen wird einem dann auch oft mal klar, welche Gerüchte und falsche Legenden durch so manches Forum streifen
mfg Stephan |
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vari Werkstatt-Meister
Anmeldedatum: 02.08.2007 Beiträge: 184
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Verfasst am: 02.02.2011, 22:14 • Titel: |
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Unser Hauptproblem ist nun mal das Abführen der entstehenden Verlustleistung im Gegensatz zu industriellen Anwendungen wo im Dauerbetrieb dies ein sehr ernstgenommener Faktor ist. Man kann aus einem Lehnermotor unglaubliche Leistungen entnehmen, solange man eine übermässige Erwärmung von Spule und Rotor verhindert. Wenn man selbst mit Lehner spricht, ist er sehr vorsichtig mit der Dimensionierung der Motoren um die nicht dauernd als defekt zurückgeschickt zu bekommen (was ja auch vernünftig ist) obwohl die Datenblätter solche Leistungen möglich erscheinen lassen. Schaffen sie ja auch, aber je nach Lage im Datenblatt nur für wenige Sekunden, aus solch einem Wert ein "Leistungsgewicht" zu berechnen, ist komplett sinnlos.
Man könnte höchstens aus einer Loggermessung mal die Werte beim Beschleunigen als Spitzenleistung und die auf der Geraden als benötigte Dauerleistung auffassen, beide sagen aber nichts über die eventuell noch mögliche Leistung des Treibwerks.
Gruss
Thomas _________________ Losi Desert Truck mit CC Sidewinder 5700
Asso TC4 FT mit diversen BL`s
Sanwa M8 2,4GHz |
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tiepel Offroad-Guru
Anmeldedatum: 20.01.2007 Beiträge: 939
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Verfasst am: 03.02.2011, 00:32 • Titel: |
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Hi,
Immer wieder wird gefragt, welche Leistung hat mein Elektromotor??
Diese Frage wird meiner Meinung nach deswegen gestellt, weil bei jedem 1:1 PKW genau diese Leistung im FZ-Schein und allen Hochglanzprospekten angegeben ist. So eine Angabe wünscht man sich deshalb natürlich auch für unsere "kleinen" Elos.
Hier mal ein Erklärungsversuch:
Wir stellen uns eine unendliche lange Strasse mit einer bestimmten Steigung, sagen wir einfach 10Grad, vor.
Nun soll mit dem PKW da hoch gefahren werden. Ziel ist es, eine max. mögliche Geschwindigkeit zu erreichen.
Dieser PKW hat ein Getriebe, dass ähnlich fein abzustufen ist, wie bei unseren Elos. Sprich Ritzel und HZ können beliebig kombiniert werden.
Es gibt diesen PKW mit Verbrennungs- und mit Elektromotor.
Verbrennungsmotor:
Mache ich die Übersetzung zu kurz (kleines Ritzel, grosses Hauptzahnrad), dreht der Motor an sein Limit, und ich erreiche nicht die max. mögl. Geschwindigkeit.
Mache ich die Übersetzung zu lang (grosses Ritzel, kleines HZ) würge ich den Motor ab, das Drehmoment des Motors reicht unter Umständen nicht einmal, um das Auto überhaupt den Berg hinaufzubringen.
Das Optimum liegt irgendwo dazwischen. Es ist eine Getriebeübersetzung zu wählen, die das Optimum aus Leistung und Drehmoment herausholt. Höchstwahrscheinlich wird eine Übersetzung gewählt werden müssen, die eine Motordrehzahl im Bereich der zur Nennleistung passenden Drehzahl "erzeugt", um die max. mögl. Geschwindigkeit zu erreichen.
Elektromotor:
1. Wir fahren mit 4S und sehr kurzer Übersetzung.
Der Motor wird sehr hoch drehen und wenig Strom aufnehmen. Wenn die Übersetzung aber sehr sehr kurz ist, wird der Wirkungsgrad schlecht sein (Wirbelstromverluste), in dem der Motor arbeitet. Der Motor wird heiß.
2. Wir fahren wieder mit 4S, aber einer längeren (optimalen) Übersetzung.
Bei dieser Übersetzung fährt das Auto deutlich schneller als bei "1".
Der Wirkunggrad ist optimal, die Erwärmung des Motors minimal.
3. Wir fahren weiterhin mit 4S, aber mit einer zu langen Übersetzung.
Wir errinnern uns: Der Verbrennungsmotor wäre abgewürgt worden und hätte ganz schlecht ausgesehen.
Anders der Elo. Wenn man die Übersetzung nicht übermäßig lang macht, wird die Geschwindigkeit die konstante Schräge hinauf nochmals höher sein. Der Motor genehmigt sich aber viel mehr Strom als im guttut. Der Wirkungsgrad wird auch schlechter (Kupferverluste) und der Motor übermäßig heiß.
4. Jetzt geben wir alles. Wir fahren 6S und die Übersetzung wie in "3".
Spätestens jetzt kann es nicht mehr gutgehen und nach kurzer Zeit gibt der Motor Rauchzeichen von sich, da der Motor nun noch viel mehr Strom zieht und viel höher dreht. Der Wirkungsgrad des Motors stürzt quasi ab.
Das Optimum, einen Elektromotor zu betreiben wäre wie unter "2" beschreiben. Das ist natürlich für eine RC- Car völlig unmöglich. Etwas leichter haben da die Modellflieger und Bootsfahrer. Wir RC- Car fahren können nur versuchen, einen möglichst guten Kompromiss aus den vielen Fahrzuständen (die stark von der Strecke abhängen) zu finden.
Man sieht also: Der Motor "nimmt" sich die Leistung, die er für den gerade herschenden Zustand benötigt. Die äußeren (z.B. Zellenzahl) und inneren Parameter (z.B. Innenwiderstand, Wicklungszahl des Motors) geben das Maximum vor.
Gruss Reimund
PS: Bitte auch beachten: Brushed- und Brushless-Motoren verhalten sich natürlich auch etwas anders. _________________ BL - Was sonst |
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Neo Hop-Up Held
Anmeldedatum: 19.12.2009 Beiträge: 104 Wohnort: Würzburg
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Verfasst am: 04.02.2011, 22:02 • Titel: |
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@tiepel:
Wirklich sehr gut erklärt, dadurch wird das ganze noch etwas anschaulicher und verständlicher ! |
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