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 Eine ganze Modellgeneration auf dem offroad-CULT Prüfstand!
 
Dieses Mal stellt sich nicht bloß ein einziges Modell der Herausforderung, sondern gleich die komplette Serie: Im ersten Teil teste ich den den neuesten 2wd Buggy von (Team) Losi, den XXX-cr, auf Herz und Nieren. Dieser bringt gleich Verstärkung in Form des erst seit Oktober 2007 erhältlichen XXX-T cr Stadium-Truck Bruders mit, welchem der zweite Teil des Berichtes gewidmet ist.
Ich habe mich zu dieser Vorgehensweise entschlossen, weil sich beide Modelle vom Aufbau her einerseits sehr ähnlich sind, andererseits Buggy und Stadium Truck bauartbedingt sehr unterschiedliche Qualitäten mit sich bringen, und zum Teil sicherlich auch unterschiedliche Gruppen von Modellsportlern ansprechen.
Demnach sollen beide Teile dieses Testberichtes keinen Bruderkampf darstellen, sondern sich vielmehr ergänzen - nämlich genau so, wie es (Team) Losi mit dem Chassiskonzept tut.
Dem Leser, der sich hauptsächlich für den Truck interessiert, sei daher empfohlen, dennoch den folgenden Abschnitt über den XXX-cr Buggy zu lesen, genauso wie ich allen Buggyfans ans Herz legen möchte, auch einen Blick auf den Truck-Bericht (2. Teil) zu werfen!

Die folgenden Ausführungen beziehen sich nur auf die jeweiligen Testmuster und können etwa aufgrund von Serienstreuung vor allem im Bereich der Messwerte nicht uneingeschränkt verallgemeinert werden.

Alle externen Hyperlinks im Text mit dieser Formatierung werden in einem separaten Browserfenster geöffnet!

 

 "CR" die Erste: Das Buggymodell
 

Der folgende Testbericht ist in veränderter Form in der RC-Offroad-Action, Ausgabe 2007, aus dem Wellhausen & Marquardt Verlag erschienen.
Das Testmodell wurde von der Redaktion der Cars & Details zum Zwecke des ursprünglichen Testberichtes in der RC-Offroad-Action zur Verfügung gestellt.

In der aktuellen Ausgabe der RC-Offroad-Action finden sich noch viele weitere interessante Testberichte u.a.:

  • Hot Bodies Lightning 2 Pro Evo

  • Thunder Tiger Phoenix ST

  • Robitronic Mantis TXS

  • uvm.

Team Losis „Neuer“, (noch) im Vertrieb von Graupner/GM, klingt eher nach altem Eisen. Die „Triple-X“ Basis stellt seit 1999 die dritte Generation von 1:10 2wd Elektro- Buggies der kalifornischen Edelschmiede dar. Und „competition ready“ war eigentlich schon der XX-cr einige Jahre davor.

DAS MODELL
2wd Elektrobuggy für den Wettbewerbseinsatz.

ZUSATZAUSSTATTUNG
keine

ERFORDERLICHES ZUBEHÖR
- Sender
- Empfänger
- schnelles Servo
- elektronischer Regler - Elektromotor in 540er
  Baugröße
- Antriebsakku, 6 Zellen
  Sub-C

Doch der Name täuscht: Der vierte und jüngste Spross aus der Triple-X Familie wartet mit einer gesunden Mischung aus Evolution und Revolution auf!

  

 Competition-Ready-Baukasten
 

Das XXX-Design stellte bei seiner Einführung im Vergleich zu den bis dahin eher bausteinhaft zusammengesetzten 2wd-Buggies eine absolute Neuheit dar: Eine robuste Konstruktion sollte sich nicht aus der Menge an Verschraubungen, sondern aus dem gezielten Einsatz weniger Verbindungen an mechanisch günstigen Stellen ergeben. So wird etwa die Getriebebox samt Motorplatte mit gerade einmal drei Schrauben sicher am Chassis befestigt – das sieht nicht nur elegant, sondern hat auch seine Vorteile bei Wartungsarbeiten.
Selbst acht Jahre später ist das gefällige Design alles andere als überholt. So verwundert es wenig, dass alle bisher erschienen XXX-Modelle untereinander kompatibel sind. Die allermeisten Veränderungen betrafen bislang hauptsächlich die Aufhängung und das Getriebedesign – doch diesmal sind weitaus weniger Teile vom Lifting verschont geblieben.

Wie für ein Spitzenklasse-Modell üblich, wird der XXX-cr als Baukasten geliefert. Selbst Hand anzulegen bringt einige unschätzbare Vorteile: Für Wartungsarbeiten oder Fehlersuche zahlt es sich aus, das Modell bereits „von klein auf“ zu kennen. Außerdem mach Selber-Bauen einfach mehr Freude, als am fertigen Modell prüfen zu müssen, wo überall nachgebessert werden muss.
Damit die Handarbeit nicht im Frust auf der Suche nach der richtigen Schraube endet, hat Team Losi die einzelnen Baugruppen aus der (englischen) Anleitung komplett bis auf den letzten Distanzring in kleine Plastiktüten verpackt. So werden etwa zum Bau des Getriebes ausschließlich Teile aus dem Säckchen „E“ benötigt – ein bewährtes System, das in kleinen, überschaubaren Schritten ans Ziel führt.
Leider ist der Weg zum fertigen Offroad-Racer mit dem Baukastenwerkzeug garantiert mit überdrehten Schraubenköpfen gepflastert. Daher möchte ich an dieser Stelle zu gutem, präzisem Werkzeug im zölligen Format raten: Die Schlüsselgrößen 0,05“, 1/16“, 5/64“ (entspricht 2mm) und 3/32“ Innensechskant sind ebenso unerlässlich wie Mutternschlüssel im Format 1/4“ und 3/8“.

Damit geht es auch schon ans Eingeschweißte: Die erste Tüte offenbart die Frontpartie des Buggies und birgt gleich ein paar Überraschungen. So ziert ein neuer Schriftzug die Kunststoff-Formteile: „EA3“ ist neben Team Losis bewährtem „Graphite“ und dem Standard-Komposit „stiffezel“ („stiff as hell“) eine neue Kunststoffmischung, welche einen Kompromiss aus der geringeren Steifigkeit von „stiffezel“ und der höheren Festigkeit des kohlefaserverstärkten Graphite-Materials verspricht. Weiters sind alle Kugelköpfe um den Hals herum ein wenig dicker geworden und können nun sehr viel bequemer mit einem Inbusschlüssel eingedreht werden.

GM-Racing hat dem Baukasten noch eine deutsche Anleitung spendiert. Die bezieht sich leider auf den älteren XXX-BK und ist daher nur stark eingeschränkt nutzbar. Doch selbst ohne gute Englischkenntnisse sollte der Aufbau rasch und sicher voran schreiten, denn die Anleitung ist sehr anschaulich bebildert. So wächst je nach Geschick und Erfahrung in etwa drei bis sechs Stunden ein wettbewerbsorientierter Buggy heran, dessen Karosseriegestaltung je nach Aufwand noch einmal ein paar Stunden in Anspruch nehmen kann.
 

In seinem grundsätzlichen Layout unterscheidet sich der XXX-cr nicht wirklich von der Konkurrenz: Der Motor hinter der Hinterachse, der Akku der Länge nach in der Chassismitte sind die Merkmale eines seit mehr als zwei Jahrzehnten bewährten Erfolgsrezeptes. Die wirklichen Unterschiede liegen in den oft zitierten Details.
So hat etwa Team Losi mit dem Ur-XXX erstmals eine koplanare Lenkung realisiert. Das bedeutet, dass Lenkhebel und Radträger im selben Winkel zum Chassis stehen, was das Bump-Steering verringern und die Lenkung präziser machen soll.
Die Erfahrung mit dem Vorgängermodell hat gezeigt, dass die kleinen Kugellager der Lenkung in der exponierten Frontpartie sehr empfindlich gegenüber Staub sind.
Schaumstoffstücke, wie sie an den Kugelköpfen verwendet werden bieten ausreichend Schutz ohne die Lenkung zu beeinträchtigen, wenn sie zwischen Lenkhebel und Lagerung geklemmt werden.

Für die aktuelle CR-Version wurde die Lenkung nochmals überarbeitet und mit einer Lenkplatte ähnlich der Associated-Konkurrenz ausgestattet.
Wie sich die neue Lenkgeometrie in der Praxis auswirkt, soll sich bald zeigen...

Aber das ist nicht das einzige Upgrade an der Vorderachse. Die neue Dämpferbrücke aus 3,2mm starkem GFK wartet mit durchdachten Verstrebungen und neuen Befestigungslöchern für die Stoßdämpfer auf. Auch das VLA-System ist wieder mit von der Partie: Diesmal können die Querlenker durch verschiedene Lagerbohrungen nicht verlängert, sondern verkürzt werden. Die Anleitung verspricht mit den im Baukastensetup an Vorder- und Hinterachse kurz gehaltenen Schwingen ein agiles Fahrverhalten auf Kosten von etwas Gutmütigkeit. Man darf angesichts der bislang eher hecklastigen Tendenz der XXX-Buggies gespannt sein!
An der Hinterachse hat sich mindestens ebenso viel getan. Mehr Befestigungspunkte für die oberen Spurstangen lautet die Devise. Dämpferbrücke wie auch die völlig neu konstruierten Radträger bieten zusammen nicht weniger als 40 Positionen, um sowohl das Rollverhalten als auch die Sturzzunahme beim Einfedern beinahe stufenlos zu verändern. Als „Normalsterblicher“ stellt sich angesichts der schieren Masse an Einstellmöglichkeiten fast zwangsläufig die Frage, ob die Erfahrung jemals ausreichen wird, die Fahrwerksgeometrie des XXX-cr in all ihren Nuancen einschätzen und ausnutzen zu können. Hoffen wir, dass Team Losi dem XXX-cr auch ein „competition ready“ Basis-Setup zur Seite gestellt hat!
 

Das Getriebe ist wie bei allen Offroadern dieser Klasse mit drei Stirnrädern aufgebaut.
Die Getriebebox ist mit dem XXX und dem XXX-BK kompatibel, überzeugt jedoch wie alle neuen Teile am XXX-cr durch einen deutlich satteren Lagersitz.
Team Losi hat sich endlich eingehend mit dem Kugeldifferenzial beschäftigt und präsentiert uns mit dem XXX-cr eine stark verbesserte Version. Das neue Differenzial ist dank seines dreiteiligen Drucklagers sehr wartungsfreundlich und besitzt zudem Kupferscheiben zwischen den Outdrives und den gehärteten Diffringen. Die Konstruktion wirkt wie eine kleine Rutschkupplung: Die Diffringe können auf ihrer kupfernen Unterlage durchrutschen und das Diff vor gröberen Schäden bewahren. Beim Testmodell fehlte jedoch eines der kleinen 5x8 Millimeter Diff-Kugellager.

In Sachen Antriebswellen, wo Team Losi mit bislang vier unterschiedlichen Versionen beispiellose Experimentierfreude gezeigt hat, ist ebenso Veränderung angesagt:
Die Kardanwellen mit Nylongabel und verschraubtem Kreuzgelenk sind zwar schon länger als Tuningteile erhältlich, doch nun haben sie erstmals serienmäßig den Weg in einen Buggy gefunden, auch wenn der allererste XXX ähnliche Antriebswellen verwendete.
Beim Montieren der Kardangelenke muss die Kunststoffgabel ein wenig gespreizt werden, damit der Lagerstift einschnappen kann. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl und klappt am Besten, wenn die Gabel am Schaft vorsichtig im Schraubstock fixiert wird.


Zuletzt sind noch die Stoßdämpfer an der Reihe. Hier fallen wiederum kleinere Änderungen am Material auf. So sind nun sämtliche Kunststoffteile aus derselben harten Mischung, die auch bei den neuen Kugelpfannen und schon seit längerem bei den Dämpferlagern verwendet wird.
Der Aufbau der Stoßdämpfer hat sich wie bei Associated in den letzten Jahren nicht verändert. Der Dämpfer wird von unten befüllt und mit dem Dichtungspaket verschraubt. Davor muss dem überschüssigen Öl noch eine Gelegenheit zum Ablaufen gegeben werden, indem die Kolbenstange in den Dämpferzylinder gedrückt und erst anschließend der Dichtungseinsatz festgezogen wird.
 

Sind Front- und Heckpartie erst einmal komplett, fügen sie sich unter sanften Druck fast nahtlos in die Chassiswanne ein. Noch ein paar Schrauben, und fertig ist der neue Offroad-Racer!
Konstruktionstechnisch hinterlässt Team Losis XXX-cr einen überwiegend hervorragenden Eindruck: Edel und robust. Der Buggy wirkt größtenteils wie aus einem Stück gegossen. Alle Lager sitzen fest und spielfrei in ihren Aussparungen, was bei den bisherigen Team Losi Modellen nicht immer der Fall war. Die Stoßdämpfer sprechen seidenweich an und zeigen sich durch die geschraubten Dichtungspakete sehr wartungsfreundlich.

Nur die zahlreichen E-Clips an der Aufhängung passen ganz und gar nicht in das fortschrittliche Design. Hier hätte Team Losi ruhig noch ein wenig Entwicklungsarbeit leisten können und dem XXX-cr Stellschrauben mit entsprechend gekerbten Lagerstiften spendieren können. Zum Glück sind fast alle Aufhängungsteile stark genug dimensioniert, sodass absolute E-Clip Hasser die Madenschrauben selbst nachrüsten können.

Wie bei einem Baukasten üblich, ist auch kurz vor der Ziellinie auf der heimischen Werkbank, nämlich beim Verkleben der Reifen und beim Lackieren und Ausschneiden der Karosserie Handarbeit gefragt. Zumindest bei Letzterem hilft Team Losi mit vorgestanzten Maskierfolien für die Scheiben aus. Die Reifen müssen gründlich von Trennmittelresten befreit werden und es lohnt sich, diese mit starken Gummibändern vor dem Verkleben auf der Felge zu zentrieren.
Nachdem auch diese Hürde gemeistert ist und der frisch aufgesprühte Lack langsam an der Karosserie trocknet, kommt die Zeit, sich den letzten fünf Seiten der Bauanleitung zu widmen. Die „Tips and Hints“ erläutern die nahezu unerschöpflichen Einstellmöglichkeiten des XXX-cr übersichtlich sortiert nach Vorder-, Hinterachse, Chassis und Antrieb mit ihren jeweiligen Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Dieser anschauliche, maßgeschneiderte Setup-Guide gehört schon seit langem zum guten Ton bei Team Losi und bietet erstklassige Hilfe beim Einstellen des Fahrzeuges.

 

 Abschließende Eindrücke vom Aufbau
 
     
Die Rohbau-Hinterachse des XXX-cr: Im Gegensatz zum BK2 werden die Querlenker wieder mit einem konventionellen, einteiligen Halter fixiert, welcher vor der Dämpferbrücke noch eine Stahlspange für zusätzliche Stabilität aufweist.
Die Querlenker wirken sehr gedrungen, da sie durch das "Variable Length System" verkürzt werden können. Das VLA System ermöglicht damit effektiv (auch an der Vorderachse) zwei unterschiedliche Schwingenlängen zu fahren: Kurze Schwingen für Pisten mit viel Grip, lange Schwingen für buckelige, unebene Strecken.
(Bild zum Vergrößern anklicken!)
Zum ersten Mal an einem Buggymodell auf XXX Basis weisen die hinteren Radträger vertikale Kugelköpfe auf. Im Gegensatz zu horizontal befestigten Kugelköpfen lässt sich damit die Rollcharakteristik sehr feinfühlig und schnell mit Beilagscheiben einstellen. Diese heben den radseitigen Anlenkungspunkt an (= weniger Grip auf der Hinterachse) oder senken ihn ab (= mehr Grip auf der Hinterachse)
(Bild zum Vergrößern anklicken!)
Das neue CR-Diff ist dank Käfig-Drucklager weitaus einfacher zu bauen.
Kupferscheiben zwischen den Diff-Outdrives und den eigentlichen Diffscheiben wirken bei Überbeanspruchung wie eine Rutschkupplung und verschonen die Kugeln. Damit soll das Diff nicht nur haltbarer, sondern auch leistungsfähiger werden. In der Praxis überzeugt es jedenfalls durch einen seidenweichen Lauf und sehr frühen Kraftschluss.
Ein Tipp aus Erfahrung: Der blaue Gummiring der Diffschraube alleine reicht als Dichtung manchmal nicht aus, der Schaumgummi dahinter schützt das Drucklager perfekt. (Bild zum Vergrößern anklicken!)
Ein echter Fortschritt bei den Dämpfern: Waren bislang nur die oberen Dämpferlager aus Team Losis grauem, besonders hartem Kunststoff, so sind mittlerweile sämtliche Formteile daraus gefertigt. Das verbessert vor allem die Standfestigkeit der Dichtungskartuschen (im Bild unter den Dämpferzylindern) und verringert das Risiko, dass sie sich beim Einschrauben in die Dämpfer verkanten.
(Bild zum Vergrößern anklicken!)
Team Losi Markenzeichen: Die Vorderachse ist in den Lenkhebeln kugelgelagert, die Felgen besitzen dafür eine Sechskantaufnahme.
Dieses System mag zwar die Lager besser schützen, in der Praxis gestaltet es jedoch die Konstruktion der Vorderachse weitaus komplizierter und weniger stabil.
Durch die feinen Schrauben und die enge Sechskant-Felgenpassung ist das Ansetzen der Vorderräder teils ein Geduldsspiel.
Nur sehr wenige 2wds abseits der XXX-Buggy-Serie besitzen diesen Aufbau, z.B. HPIs Firestorm 10T (Bild zum Vergrößern anklicken!)
Kabeldurchführung am Akkuschacht: Im Gegensatz zu zahlreichen Konkurrenten hat Team Losi der XXX-Plattform noch immer keinen Kabeltunnel im Chassis spendiert.
Beim Einsatz von Side-by-Side verlöteten Akkupacks macht das zwar in der Regel keine Probleme, doch vor allem Stickpacks oder die ab 2008 schon teilweise zu Rennen zugelassenen Lipo-Packs müssen 1-2mm "unterfüttert" werden, damit sie nicht auf das Reglerkabel drücken und dieses oder sich selbst beschädigen.
 
 
 Fahren wie auf Schienen
 
Das Baukastensetup entspricht dem „Super Dialed Setup“ aus dem Anhang der Anleitung – und „super dialed“ trifft den Nagel tatsächlich auf den Kopf. „Rote“, in manchen Baukästen aber auch "silberfarbene" X-Wide an der Vorderachse und die Big-Shot Bereifung derselben „roten“ Mischung an der Hinterachse stellen eine gute Allround-Kombination für viele Pistenbeläge dar.
Auf harter, leicht staubbedeckter Bahn konnte der XXX-cr, befeuert von einem Yokomo 13T Bürstenmotor damit vollends überzeugen. Nach den ersten Metern wurde klar, dass Losis Neuester die von den Vorgängern geteilte Tendenz zum Untersteuern abgelegt hat und sich nun mehr an der Associated Konkurrenz orientiert. Ein paar Meter später, nämlich beim kräftigen Herausbeschleunigen aus der Kurve zeigte sich jedoch, dass das Heck nicht minder viel Seitenführung hat. So ließ sich der XXX-cr wunderbar präzise um die Kurven zirkeln, und man muss sich ernsthaft fragen, wo der agile Buggy so viel Traktion findet, wenn selbst manche Stadium-Trucks auf diesem Belag in Schwierigkeiten geraten.
 


 
(Bild zum Vergrößern anklicken!)

Nach den ersten Runden und nachdem das Erstaunen etwas abgeebbt war, ließ das Kit-Setup noch ein wenig Verbesserungspotential erkennen. Die Vorderachse liegt teilweise unruhig und neigt bei kleinen Bodenwellen schnell zum Abheben. Eine weichere Dämpfung, realisiert durch 22,5wt Öl von Associated lässt die Vorderachse auf dem Boden „kleben“ während der Wechsel auf das X-2000 Profil in silberner Mischung den Griff der Hinterachse nochmals erhöhte. So fegte Team Losis Offroad-Maschine mit einer charakteristischen Behändigkeit leichtfüßig über die Piste, sodass es einfach Freude macht, den XXX-cr zu pilotieren.
Fast möchte man meinen, die Limits des Fahrwerks sind derart weit gesteckt, sodass sie einfach im Staub verschwinden.
 

Zu guter Letzt stand Team Losis XXX-cr noch das "Lipo-Experiment" bevor. Der geeignete Antriebsakku sollte ein TRAKPOWER 4900 sein, da in 2WD Buggies wegen ihres kurzen Akkuschachtes nur Hardcase-Zellen gefahren werden können. (Verschrumpfte Akkupacks können erst in Stadium Trucks ausreichend gepolstert werden, s. Teil 2 dieses Testberichtes über den XXX-T cr!)

Nachdem den Lipos ganz klar die Zukunft gehört, soll der XXX-cr zeigen, wie zukunftssicher er ist! Denn eines ist klar: So ein 285 Gramm leichtes Akkupack kann die Balance eines Buggies, der für 350-400 Gramm Akkus gebaut wird, schon gehörig aus dem Lot bringen.

Die Befürchtungen um die unpassende Gewichtsverteilung sollten sich aber schon nach wenigen Testrunden in Wohlgefallen auflösen. Das schwere Thunder Tiger DS1015 scheint ein gutes Gegengewicht zum Heckmotor zu sein, sodass die fehlenden 100 Gramm in Schwerpunktnähe, auch begünstigt durch eine weicher abgestimmte Vorderachse, nicht weiter auffallen.
Stattdessen stellt sich wieder jenes "Lipo-Erlebnis" ein, welches mich schon bei meinen bisher konvertierten Modellen begeistert hat: Wenn ein Fahrzeug plötzlich 10% seines Gewichts verliert, dann nimmt nicht nur die Beschleunigung spürbar zu. Die geringere Fahrzeugmasse reduziert die Trägheit und das "Eigenleben" des XXX-cr in dramatisch positiver Weise: Präzises Handling und Grip, wo es eigentlich keinen Grip mehr geben dürfte. Das geringere Gewicht bringt auch längere Fahrzeiten (als ob ca. 4700mAh effektive Kapazität nicht genug wären!) und niedrigere Temperaturen an der Elektrik mit sich.
Kurzum: Der Lipo-Akku verbleibt nach dieser ersten Testsession bis auf weiteres im Modell - das Fahrgefühl, das damit aufkommt, ist einfach zu umwerfend!

 

 Checkpoint!
 
Im gesamten Testzeitraum von etwa drei Stunden reiner Fahrzeit traten dank Eigenbau-Stoßdämpferschutz keinerlei Verschleißerscheinungen auf. Selbst einige Überschläge nach verpatzten Sprüngen steckte der XXX-cr klaglos weg. Das Super-Dialed-Baukastensetup macht seinem Namen alle Ehre, sodass sich niemand von den mannigfaltigen Einstellmöglichkeiten des Fahrwerks erschlagen fühlen muss.
In Punkto Stabilität orientiert sich Team Losis Buggy am 2wd Standart: die Vorderachse ist etwas filigran gehalten, sodass Frontalcrashs häufig mit einem gebrochenen Querlenker enden. So weit sollte es angesichts der präzisen Manövrierbarkeit und der gelungenen Mischung aus Gutmütigkeit und Agilität selbst bei Einsteigern nicht allzu oft kommen.
Team Losis XXX-cr ist damit eine Empfehlung für Modellsportler jeder Erfahrungsstufe, welche in die 2wd Offroad-Welt einsteigen oder dort auf einen exzellenten Buggy umsteigen möchten.
 

Langer Rede kurzer Sinn:
Mit dem XXX-cr ist Team Losi wieder einmal ein Buggy der 2wd-Oberliga gelungen. Die vielen kleinen und großen Verbesserungen machen den Neuen weitaus agiler, vielseitiger und wartungsärmer als seine Vorgänger.
An Tuning kann eigentlich nur empfohlen werden, Federn, Kolbenplatten und Stoßdämpferöle anzuschaffen, welche ein Detailsetup des XXX-cr ermöglichen. RPM Kugelpfannen sind etwas weicher als die Losi "HD" Version, was im Falle eines Crashs Schaden eventuell verhindern oder minimieren kann. (Team Losi empfiehlt selbst, dass die HD Kugelpfannen wegen ihrer Steifigkeit nur von Racern verwendet werden sollten, die eine fehlerlose Linie fahren)

Text und Bilder von Aaron Banovics
Dieser Bericht wurde am 25.1.2008 von www.offroad-cult.org veröffentlicht.
 

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